Microsoft, Windows 10 & Datenschutz – das sollte man unbedingt wissen!
Mit Windows 10 hat Microsoft in sowohl in sein mobiles System als auch für Desktop PC’s umfangreiche Assistenten und Funktionen hinzugefügt, welche vor allem auf die Cloud angewiesen sind. Dabei werden munter im Hintergrund ohne groß nachzufragen Daten an MS gesendet und verarbeitet. Es gibt immer häufiger Berichte darüber, dass man das nicht mal verhindern kann. Microsoft geht hier auf jeden Fall zu weit und missachtet den Willen seiner Nutzer. Es stellt sich die Frage, ob man da nicht besser zu alternativen greift!
Doch nun kommt die eigentliche Frage, die sich manch nachdenklicher oder gar technisch versierter Nutzer stellt: Was ist da wirklich dran und wie ist das denn überhaupt bei der Konkurrenz? Das nüchterne Ergebnis ist: Microsoft passt sich modernen Anforderungen an und macht nur in bestimmten Bereichen das, was die Konkurrenz seit Jahren macht!
Die Marktführer im Datensammeln
Den Schlagzeilen nach müsste dies Microsoft sein, doch es gibt nur einen Primus in diesem Gebiet, der einen riesigen Vorsprung hat und dessen ganze Existenz davon abhängt. Mancher wird sich nun Fragen, wer ist das denn nun? Manch andere wissen schon wer hier gemeint sein könnte. Doch weshalb nimmt man bei diesen Themen nur Microsoft war? Sicher dass hier jemand anderes gemeint wird? Die Antwort ist ganz klar und nüchtern: Ja. Es handelt sich hierbei um niemand geringeren als den Buchstaben-Konzern aka Alphabet; wer sich nun fragt wer Alphabet ist und ob es sich hier um einen Scherz handelt, den muss man an dieser Stelle enttäuschen, denn so heißt nun das Unternehmen, zu dem neben der weit verbreiteten Suchmaschine auch Nest oder Youtube gehören. Es ist der Konzern zu dem nun Google gehört und auch früher war Google genauso Datengierig, nur hat es nie jemanden gestört. Alles was man in das Suchfeld einträgt, jede Mail, alles was man in Chrome oder Android macht oder in Google Drive ablegt wird analysiert und ausgewertet. Daraus gewonnene Daten werden nicht nur verwendet um digitale Assistenten anzubieten, sondern um diese Daten an Werbetreibende zu verkaufen. Google bietet fast alles kostenfrei an. Wer glaubt, dass ein Unternehmen ein komplexes System und eine riesige Cloud für lau anbietet muss schon sehr naiv sein. Google hat mit den Daten und Werbung bisher sein Geld erfolgreich verdient und durch die immer weiter voranschreitende Digitalisierung und immer mehr auf diese Weise finanzierter Dienste, welche vor allem von dem Buchstabenkonzern stammen, bietet es auch künftig für Alphabet ein geeignetes Umfeld für Wachstum. Warum hier niemand bedenken hat oder massenweise Schlagzeilen produziert sollte eigentlich zu Denken geben. Man denke an die Tools “Desktop-Suche” von Google, welche heimlich Dokumente vom PC an Google gesendet hat. Sicher, dass das im Sinne der Nutzer war?
Aber auch Obst aus Cupertino ist mit seiner Assistentin Siri – welche im Gegensatz zur Annahme von vielen Nutzern nicht von Apple entwickelt oder erfunden, sondern lediglich gekauft wurde – nicht ganz untätig in diesem Milieu. Das mobile System von Apple – in manchen Punkten auch Mac – sammelt fleißig Daten; das sind nicht nur Eingaben in Siri, sondern auch ganze Bewegungsprofile. Auch andere Dienste von Apple liefern reichlich Daten und wie auch bei Google werden umfangreiche Analysen bei der Nutzung erstellt. Da Apples Ökosystem komplett geschlossen ist, bleibt einem hier auch keine Möglichkeit in einzelnen Bereichen alternativen zu nutzen, was z.B. bei Googles Android durchaus möglich ist – auch wenn man unter Umständen einen gewissen Komfort verliert.
Wofür werden so viele Daten benötigt?
Man könnte noch viele weitere Unternehmen aus unserem alltäglichen Leben aufzählen oder andere Daten die diese Unternehmen sammeln, doch das wäre eine unglaublich lange Liste. Viel mehr wird mittlerweile die Frage aufgekommen sein, weshalb so viele Daten gesammelt werden und wofür sie benötigt werden. Für einen digitalen Assistenten braucht man natürlich grundlegende Informationen. Egal ob Cortana, Google Now oder Siri – wenn man sinnvolle Vorschläge und Empfehlungen erhalten soll, muss natürlich bekannt sein wofür man sich denn nun interessiert; durch Raten erzielt man auf jeden Fall keine präzisen Ergebnisse…
Auch braucht man grundlegende Nutzungsstatistiken, um zu erkennen welche Dienste bevorzugt und wie genutzt werden, um diese stetig verbessern und optimieren zu können. Dies ist zum Beispiel bei der Sprachsteuerung sehr wichtig, denn hier handelt sich bei den genannten Assistenten um eine Art künstliche Intelligenz – ohne Input funktionieren solche Dienst nur sehr ungenau, was schlussendlich dazu führen würde, dass diese Dienste gar keinen Nutzen hätten.
Zudem werden die Daten zum Teil auch benötigt um sich zu refinanzieren. Google bietet wie Facebook fast alle Dienste kostenfrei an. Beide Unternehmen müssen sich durch Werbung finanzieren. Allerdings lässt sich mit Werbung nur dann wirklich Geld verdienen, wenn man diese möglichst gezielt nach den Interessen des aktuellen Nutzers anpasst. Jemand der sich viel mit Literatur beschäftigt werden zum Beispiel vorrangig Bücher angezeigt, wer viel im Netz zu Kindern und Babys sucht wird viel Werbung bezüglich Spielzeug oder sonstige Kinderartikel wie Kinderkleidung und Windeln sehen.
Kostenfreie Dienste gegen Daten oder lieber bezahlen?
An dieser Stelle muss man abwägen inwiefern man bereit ist seine Daten für Werbezwecke zur Verfügung zu stellen. Auf der einen Seite ist es möglich seit längerem viele Dienste, die ursprünglich teuer angeboten wurden kostenfrei zu nutzen, jedoch kann man nicht leugnen, dass eine derartige Sammlung und Verwendung von Daten auch Schattenseiten hat: Mit den Daten kann bei einem erfolgreichen Hackerangriff von einzelnen Personen das halbe Leben offengelegt werden. Auch die Unternehmen selbst oder die Regierung von Staaten – wie es ja in den USA mit der NSA üblich ist – können so ohne weiteres den sogenannten gläsernen Bürger abbilden. Die Kritik und Sorgen sind hier durchaus berechtigt.
Doch neben dem hungrigen Sammeln von Daten wie es bei Facebook oder Google der Fall ist, die darauf zwingend angewiesen sind, gehen manch andere Unternehmen etwas zurückhaltender vor. Diese Unternehmen finanzieren sich jedoch meist aus anderen Einnahmequellen. Apple und Microsoft suchen zum einen auf einem ähnlichen Niveau Daten und zum anderen deutlich weniger als Facebook und Google. Doch genau an diesem Punkt solle man sich die Frag stellen, weshalb nur Microsoft immer in der Kritik steht und darunter so stark leidet, aber die direkte Konkurrenz alles darf, ohne dass es Schlagzeilen hagelt und die Nutzer abwandern. Obwohl Google alles sammelt was möglich ist, gehen Nutzer von Microsoft aus Datenschutzbedenken weg zu Apple oder Google; wo ist denn nun hier die Logik?
Mythen über Windows 10
Doch nicht nur, dass man besonders viel Kritik an Windows 10 hegt, es gibt auch viele Mythen. Vorne Weg sei gesagt, dass Microsoft entgegen der meisten Konkurrenz die Daten aus der Cloud wie OneDrive, Outlook.com oder Office 365 eben NICHT auswertet und auch nicht in einer anderen Weise für Werbezwecke nutzt.
Besondern verbreitet ist das Gerücht, dass man mit Windows 10 Microsoft Zugang zu all seinen Daten genehmigt, was auf folgenden Zeilen beruht:
Falls erforderlich sammeln wir die Inhalte Ihrer Dateien und Kommunikationen, um Ihnen die von Ihnen verwendeten Dienste anbieten zu können.
Dazu gehören: Inhalte Ihrer Dokumente, Fotos, Musik oder Videos, […]
Doch weshalb man diesen Zugriff benötigt erfährt man wenn man weiterliest:
Dazu gehören: Inhalte Ihrer Dokumente, Fotos, Musik oder Videos, die Sie auf einen Microsoft-Dienst wie Microsoft OneDrive hochgeladen haben.
Ohne dem Recht auf diese Daten zugreifen wäre ein Upload und eine Synchronisation der Daten unmöglich. Hier wurde der Text völlig aus dem Kontext gerissen!
Ein ähnliches Thema ist WiFi-Sense, welches Kontakten Zugriff auf das eigene WLAN bietet, doch hier wird das WLAN Kennwort nie diesen Bekannten angezeigt und freigegeben und hochgeladen wird dieses auch nur, wenn man dies Funktion für jedes WLAN Netzwerk separat und manuell mit einem Häkchen aktiviert.
Auch die Gerüchte, dass man ein Jahr nach dem Upgrade für Windows Abo-Gebühren zahlen muss oder BitLocker Schlüssel automatisch in die Cloud geladen werden sind völlig falsch gewesen. Die Aussage, dass “das Windows 10 Upgrade im ersten Jahr kostenlos” ist bezog sich darauf, dass es nur ein Jahr kostenfrei möglich ist seinen PC zu aktualisieren, jedoch nicht dass man danach ein Abo bezahlen muss. Microsoft gab zudem selbst bekannt, dass man es dauerhaft kostenfrei weiternutzen kann, was jedoch viele Magazine ignorierten und eine nachträgliche Korrektur ihrer Aussagen erst recht nicht in Betracht zogen. BitLocker bietet drei Varianten zum Sichern des Schlüssels: Den Schlüssel im Microsoft Account sichern, Sicherung als Datei oder diesen auszudrucken. Bei der Einrichtung muss man die gewünschte Option manuell Auswählen und wird nicht automatisch mit dem Microsoft Account verknüpft.
IMHO – Unser Kommentar
Dass man Datensammlungen immer kritisch betrachten sollte ist unbestritten. Doch man sollte hier mit gleichem Maße messen, denn während die meisten Unternehmen schon lange so vorgegangen sind, löst Microsoft mit einer harmloseren Variante einen riesigen Shitstorm aus. An der Stelle soll weder Microsoft in Schutz genommen werden noch andere Anbieter schlecht gemacht werden. Manche Journalisten sollten aber mal an ein wenig Journalisten Ethik denken anstatt diese mit Füßen zu treten! Man sollte stets sachlich und objektiv berichten und vor allem WAHRHEITSGEMÄSS – es ist traurig, dass für Klicks und den daraus resultierenden Werbeeinnahmen der Journalismus derart leiden muss. Noch schlimmer ist, dass sich viele Magazine unter Druck setzen lassen. Während Microsoft sich bei der Berichterstattung raushält und unabhängig von den Inhalten alle Magazine gleich behandelt, schließen andere Unternehmen zum Beispiel Zeitungen, welche besonders schlecht über sie berichten von Veranstaltungen oder Testgeräten aus. Diese Erfahrung musste die Computerbild bei ihrem Bericht über Bentgate machen und wird seit diesem Zeitpunkt nicht mehr zu Veranstaltungen von Apple eingeladen.
Was haltet ihr von dem Thema Daten in der Cloud und den bekannten Sorgen rund um das Thema? Wie steht ihr zu der unverhältnismäßigen Kritik gegenüber Microsoft und den verdrehten Tatsachen?
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Schlagwörter: Handy gehackt?
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