Einleitung

Für unseren Blog ist dies ein weiterer Meilenstein. Mit diesem Artikel veröffentlichen wir den ersten Produkttest eines Tablets. Unser Debütant ist das Lenovo Thinkpad Tablet 2, welches uns von notebooksbilliger.de zur Verfügung gestellt wurde. Das Gerät wurde im täglichen Gebrauch sowie zur Nutzung während des Studiums als Arbeitsgerät unter die Lupe genommen.

Das Testobjekt ist Lenovos zweites ThinkPad Tablet. Sein Vorgänger wurde noch mit Android und ARM-Architektur betrieben. Jedoch lassen sich Business-Kunden eher auf ein Windows-Tablet ein, da hierauf auch die vom Desktop bekannten, Programme lauffähig sind. Das aktuelle Gerät wird von einem Intel ATOM-Prozessor angetrieben.

Technische Details

Das Gerät läuft mit Windows 8 Pro 32-Bit und kommt mit folgenden Leistungsmerkmalen daher. Display:

• Größe: 25,65 cm (10,1″)
• Display: IPS-Multitouch mit einer Auslösung von 1366 x 768 Pixeln

Prozessor:

• Intel® Atom™ Z2760 Prozessor 2 x 1,80 GHz

Arbeitsspeicher:

• 2 GB

Grafik:

• PowerVR™ SGX545 graphics in Intel Atom

Speicher:

• 64 GB

Schnittstellen:

• NFC
• SIM-Schacht
• UMTS
• Bluetooth 4.0
• WLAN
• Mini-HDMI
• 1x USB 2.0
• MicroSD-Kartenleser
• 3,5″ Klinkenstecker
• Lenovo Dockconnector

Sensoren:

• G-Sensor
• Lichtsensor
• Kompass
• Gyro-Meter

Kameras:

• 8 MP hinten + LED, 2 MP vorne

Akku:

• 3540 mAh

Verpackung & Lieferumfang

Die Lieferung beinhaltet Das Tablet, eine Kurzanleitung, ein USB-Kabel und ein daran anschließbares Netzteil. Als Optionales Zubehör bietet Lenovo dagegen einiges mehr an. Unter anderem ein Bluetooth-Keyboard mit optischem Trackpoint, eine Dockingstation, welche das Tablet um sinnvolle Schnittstellen, wie drei weitere USB-Anschlüsse, einen HDMI-Anschluss, einen Netzwerkanschluss, und zwei Klinkenanschlüsse erweitert.

Zudem kann das Tablet in der Dockingstation mit dem beiliegendem 65-Watt-Netzteil wesentlich schneller geladen werden. Der Preis für diese Erweiterung beträgt 100,- €.

Verarbeitung & Design

Optisch liegen viele Geräte dieser Kategorie eng beieinander, doch kaum eines ist so schlank wie der Vertreter von Lenovo. Mit seinen gerade einmal 10 mm Dicke ist es ein sehr dünnes Tablet. Das Gerät liegt dank seiner matten “gummierten” Rückseite wunderbar in der Hand, ohne dass man Angst haben muss es könnte einem aus der Hand rutschen sollte man es einmal einhändig bedienen. Zudem ist die linke Seite, welche den Schacht für den optionalen Digitizer beinhaltet abgerundet. Dies spielt einem Rechtshänder sehr gut in die Karten.
Mit gerade einmal 590g ist das Thinkpad Tablet 2 ein echtes Fliegengewicht. Am Gerät lassen sich keinerlei ungewöhnliche Spaltmaße erkennen und alles ist gut verarbeitet. Nur die Windows-Taste steht teilweise etwas heraus, was den unschönen Nebeneffekt hat, dass das Gerät auf der Oberseite nicht komplett flach ist. Das Gerät ist in mattem Schwarz gehalten und ist komplett aus kratzfestem Kunststoff gefertigt.

Die Ränder des Displays hätten knapper ausfallen können, was dem Lenovo einen noch eleganteren Look verpasst hätte. Durch die abgeflachte Kante an der rechten Seite blitzt ein Kopfhörerkabel im Klinke-Anschluss etwas heraus.

Im gesamtem wirkt das Lenovo Tablet sehr wertig und an keiner Stelle billig verarbeitet. Auch wenn ein Alu-unibody schicker wirkt würde ich diese Bauweise vorziehen, da die Gummierung mehr Halt als eine glatte Rückseite aus Aluminium bietet.

Kameras

Das Thinkpad 2 ist mit einer 8 MP-Hauptkamera mit zusätzlichem LED-Licht und einer 2 MP-Frontkamera ausgestattet. Die volle Auflösung bei Fotos steht leider nur im 4:3-Format zur Verfügung. Die Hauptkamera schießt bei Tageslicht für ein Tablet sehr gute Fotos. Auch in beleuchteten Räumen werden die Bilder mit LED-Unterstützung noch passabel. Hierbei tritt jedoch starkes Bildrauschen auf.

Die Frontkamera kann diese Werte natürlich nicht erreichen. Jedoch ist sie für Ihren Hauptzweck, den Videochat und Videotelefonie vollkommen ausreichend. Videos lassen sich mit der hinteren Kamera in Full-HD aufnehmen. Leider kann hier die rückseitige LED nicht zugeschaltet werden. Die VGA-Kamera auf der Vorderseite ermöglicht Video-Aufnahmen in HD (720p)-Qualität.

Konnektivität

Das Lenovo Thinkpad 2 kommt mit allerlei Anschlüssen und Übertragungsmöglichkeiten daher, die heute zum Standard gehören. Mit NFC, Bluetooth 4.0 und Micro-HDMI Ausgang bleiben kaum noch Wünsche offen. Einzig und allein das fehlende LTE-Modul kann hier bemängelt werden.

Das WLAN-Modul von Broadcom unterstützt die 802.11-Standards b/g/n sowie den a-Standard.

Über den herkömmlichen USB-Anschluss ließen sich ohne Probleme mehrere USB-Sticks anschließen, eine 2,5″-Festplatte hatte jedoch einen zu hohen Stromverbrauch und konnte nicht ohne Netzteil verbunden werden. Das Laden des Smartphones ist über diesen Anschluss jedoch möglich.

Display

Die Qualität eines Tablets steht und fällt für viele mit der Auflösung des Displays. Das Testgerät kann hier mit einer WXGA-Auflösung von 1366 x 768 Pixeln und einem 5-Punkt-Touchscreen aufwarten. Was einem Verhältnis von 16:9 und einer Pixeldichte von 155 ppi entspricht. Auch wenn hier andere Geräte bereits mit Full-HD oder noch höheren Auflösungen daherkommen vermisst man diese beim Thinkpad 2 kaum. Selbst kleingeschriebene Texte und detailreiche Bilder lassen sich ohne störende Treppeneffekte wunderbar betrachten bzw. lesen.

Dank der IPS-Technologie lassen sich Inhalte auch aus nahezu jedem Winkel unverändert beobachten.

Das Display ist mit dem kratzresistenten Dragontrail-Glas der Firma AGC (Asahi Glass Corporation) überzogen.

Einziger Kritikpunkt ist die Lesbarkeit des Displays bei direktem Sonnenlicht. Hier spiegelt die Oberfläche stark und die Hintergrundbeleuchtung ist nicht stark genug um den Bildschirm lesbar zu machen. Zudem heizt sich das Gerät bei sommerlichen Temperaturen stark auf.

Bei der getesteten Variante war der Digitizer nicht im Lieferumfang enthalten und lässt sich leider auch nicht nachrüsten.

Performance & Audio

Das Gerät startet mit ca. 14 Sekunden sehr schnell und läuft in allen Lagen ohne Ruckler. Bei Anwendungen wie dem Store oder Mail kommt es gelegentlich zu längeren Ladezeiten, was jedoch auch bei deutlich besser ausgerüsteten PCs der Fall sein kann. Der Sound wird über zwei Lautsprecher ausgegeben und ist für ein mobiles Gerät ausreichend. Die Maximallautstärke ist gut und beschallt einen Wohnraum zuverlässig.

Akkulaufzeit

Lenovo gibt für das Gerät eine Laufzeit von 10 Stunden bei Videowiedergabe und bis zu 150 Stunden bei MP3-Wiedergabe an. Diese Werte wird kaum einer im alltäglichen Gebrauch benötigen. Bei normaler Nutzung (Web, Textverarbeitung, Fotos, Videos) kommt man durchschnittlich auf eine Laufzeit von 7-8 Stunden. Dies ermöglicht es auch das Gerät im Büroalltag zu nutzen, bzw. als Ersatz im Außendienst dabei zu haben. Den gewöhnlich Tag im Studium mit 3-4 Vorlesungen übersteht das ThinkPad problemlos. Der Ladevorgang ist mit etwa 5-6 Stunden etwas lang, was jedoch dem schwachen Netzteil (10,4 W) geschuldet ist. Abhilfe schafft hier – siehe weiter oben – die Dockingstation mit 65 Watt Netzteil.

Speicherplatz & Erweiterungsmöglichkeiten

Das Gerät in der 64 GB-Variante hat bei Auslieferungseinstellungen, nach Abzug vom Betriebssystem, vorinstallierten Programmen und Wiederherstellungsdateien, eine freie Kapazität von knapp 33 GB. Diese sollte jedem Heimanwender genügen um einige Programme wie beispielsweise Microsoft Office zu installieren und bietet immer noch genügend Platz um Musik und Bilder abzulegen. Wer hier an seine Grenzen stößen kann den Speicher des Gerät mittels einer microSD(HC)-Karte um bis zu 32 GB erweitern. Wobei natürlich nur Dateien auf die Karte ausgelagert werden können. x86-Programme lassen sich weiterhin nur auf der Festplatte installieren.

Lenovo-Software

Beim ersten Start sieht der Nutzer gleich eine Gruppe von Apps auf dem Startbildschirm, die der Hersteller Lenovo zu Verfügung stellt. Es handelt sich hierbei unter anderem um die Programme Lenovo Settings & Lenovo Companion. Aber auch Apps anderer Hersteller wie Evernote Touch waren bereits auf dem Gerät bereitgestellt.

Hervorzuheben ist hierbei Lenovo Settings, die mittlerweile für alle Geräte mit Windows 8/RT freigegeben wurde. Die App ermöglicht schnell und einfach das Einrichten eines Hotspots, Einstellungen des Akkus, Einrichten mehrerer Profile, Kamera-, Mikrofon- & Lautsprechereinstellungen.

Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass das Lenovo Thinkpad Tablet 2 für seinen Preis von 659.- € ein wirklich brauchbarer, wenn auch nicht ganz günstiger Allrounder ist, der bei Einsteigern bis fortgeschrittenen Windows-Nutzern seine Käufer finden kann.

Für ressourcenintensive Programme wie Bildbearbeitungsprogramme (z.B. Photoshop) ist die Hardware allerdings zu schwach. Diese Käuferschicht dürfte hierbei aber wohl die Minderheit darstellen und somit kann man getrost eine verhaltene Kaufempfehlung für das Gerät aussprechen. Dennoch würde ich Interessenten empfehlen zur Version mit integriertem Digitizer zu greifen.

Positiv:

• Verarbeitung
• Akkulaufzeit
• Kamera
• Speicherplatz & Erweiterungsmöglichkeiten
• Anschlüsse

Negativ:

• Lesbarkeit des Displays bei Sonnenlicht
• Ladezeit des Akkus
• fehlender Digitizer
• Lieferumfang

Leider konnten auf Grund eines technischen Problems die Bilder, die mit dem Tablet aufgenommen wurden nicht gesichert werden, so dass diese dem Test leider nicht beiliegen können. Ein weiterer Dank an 

für die Übermittlung des Testgerätes.

Desktop-Modus

Startbutton

Lautsprecher

Rückseite mit Kamera & LED

Hauptkamera & LED

Startbildschirm 2

Rotaionssperre, Lautstärkewippe & 3,5″-Klinkenanschluss

Unterseite mit Lenovo-Dock-Connector (links) & Mini-HDMI-Ausgang (rechts)