Ja, ja, Microsoft hat es nicht leicht in diesen Tagen. Da will man die Weichen für eine neue Videospielzukunft legen und erhält zum Dank einen ordentlichen Shitstorm mit dem so wohl nicht zu rechnen war: die Rede ist von Microsoft’s DRM-Maßnahme (DRM steht für Digital Rights Management, also digitale Rechteverwaltung) die auf der E3 vorgestellt wurde.
So sollte es nicht möglich sein, bereits gekaufte Games ohne weiteres an Dritte zu verleihen/verkaufen. Beim Verkauf hätte der Käufer eine neue Lizenz für einen unbestimmten Preis noch zusätzlich zum gebrauchten Spiel erwerben müssen. Hätte man ein Spiel verleihen wollen, so wäre vorausgesetzt worden, dass die Person, an die das Game verliehen worden wäre, mindestens 30 Tage auf der eigenen Xbox-Live Freundesliste geführt ist.
Leider haben die meisten Konsoleros von hier an aufgehört zu zuhören und nachzudenken, stattdessen gleich sich bei Facebook, Twitter und sonst wo eingeloggt und ihren Frust über diese Einschränkungen freien lauf gelassen. Ohne sich dabei Gedanken über die andere Seite der Medaille zu machen.

Die hätte nämlich auch einige Vorteile: ein Disc-Wechsel nach einmaliger Installation wäre somit überflüssig gewesen. Ihr seid Spiel A am zocken und mittendrin kommt die Einladung vom Kollegen Spiel B zu zocken. Einladung annehmen und sofort mittendrin sein. Das jetzige Prozedere sieht wie folgt aus: man muss den Spielstand von Spiel A abspeichern, ins Hauptmenü gehen, Disc-Wechseln, starten und dann dem Game vom Kollegen beitreten. Dies alles wäre weggefallen.
Ein weiterer Vorteil der ursprünglichen Maßnahmen von Microsoft: durch den Erwerb einer Lizenz für ein gebrauchtes Game, hätte man mit den Herstellern und Entwicklern gemeinsam einen Vertriebskanal ins Leben rufen können. Die gebrauchten Games wären auf Dauer erschwinglicher als bei Läden wie GameStop. Im Grunde wollte Microsoft also tatsächlich nur das von PC-Gamern bekannte (und voll akzeptierte) System von Steam auf die Konsole bringen.

Der oben erwähnte Shitstorm und die anfänglich wenigen Vorbestellungen veranlassten den Konzern aus Redmond zur „Rolle Rückwärts“. Mittlerweile ist wieder alles gestrichen, alles bleibt wie gehabt.
Jetzt ist allerdings eine Petition im Umlauf die aber genau diese DRM-Maßnahme zurückfordert! Unter www.change.org könnt ihr die Petition unterstützen. Der Initiator des ganzen, David Fontenot, hat sein Ziel fast erreicht. Momentan fehlen ihm noch knappe 800 Supporter.
Ob Microsoft noch mal den „Rückwärtssalto“ auf Grund der Petition übt, bleibt zweifelhalft. Ich persönlich glaube nicht daran.

Quelle: change.org