WinTouch Test: HP Elitepad 900

HP Elitepad 900 (16)Wir wissen vermutlich alle, dass Windows 8 deutlich auf Eingaben per Touchscreen ausgerichtet ist. Am Computer öfter mal nervig, aber auf Tablets macht Windows 8 richtig viel Spaß. Aus diesem Grund testen wir für euch ein weiteres Tablet, um euch auch hier einen guten Überblick verschaffen zu können. Dieses Mal ist es das HP Elitepad 900, welches wohl eher zu den unbekannteren Windows 8 Tablets gehört. In diesem Test werden wir klären, was das HP Tablet alles kann und ob es das Geld wert ist. Das Tablet ist nämlich gar nicht so günstig – ab 449€ geht es los und das natürlich ohne 3G und mit nur 32GB Speicher.

Unser Testexemplar hingegen kommt voll ausgestattet und mit der gesamten Pallette an Zubehör. Das Tablet selbst als0 mit 3G Modul und 64GB Speicher. Zudem gibt es das HP ElitePad Productivity Jacket, HP ElitePad Expansion Jacket und die HP ElitePad Docking Station. In dieser Variante kostet das Tablet dann mal eben über 1000€. Ob das Zubehör auch sinnvoll ist, wird am Ende des Tests feststehen.

Verarbeitung und Design

HP Elitepad 900 (17)Das HP Elitepad 900 ist recht teuer und dafür sollte man auch Einiges erwarten können. HP bietet hier ein hochwertiges Tablet an. Das Gerät besteht fast vollkommen aus Aluminium. Das macht das Gerät stabil und zudem mit 630Gramm relativ leicht. Mit 9,2mm ist es außerdem sehr dünn. Lediglich ein Teil für die Funkmodule ist aus einem gummierten Kunststoff hergestellt, um den Empfang zu verbessern. Anfangs sieht das etwas seltsam aus, aber man gewöhnt sich daran. Erfreulicherweise ist das Aluminiumgehäuse beinahe resistent gegen Fingerabdrücke, nur der Teil aus Kunststoff stört hier das Bild, denn dieser weist genau die gegenteiligen Fähigkeiten auf. Nichtsdestotrotz hat HP hier ein schönes, leichtes und hochwertiges Tablets auf den Markt gebracht, das sich in Verarbeitung und im Design nicht vor der Konkurrenz verstecken muss.

Kameras, Mikrofon und Sound

Mit einem Tablet sitzt man oft auf der Couch, weil es gemütlich ist. Aus diesem Grund benötigt man seinen Computer nicht mehr so häufig. Deshalb ist es auch wichtig, dass ein Tablet die nötige Ausstattung für beispielsweise Skype Gespräche hat. Wichtig dafür sind natürlich Mikrofon, Lautsprecher und bei Bedarf auch die Frontkamera. Bei den Lautsprechern setzt HP auf ein Stereo Modell, das auf der Unterseite des Tablets angebracht ist. Die Lautstärke ist laut genug, aber an der Qualität des Sounds sollte man bei einem Nachfolger lieber nochmals arbeiten. Sobald es etwas lauter wird, klingt es einfach nicht mehr schön. Brauchbar sind die Lautsprecher dennoch. HP verbaut auch gleich zwei Mikrofone, um Nebengeräusche filtern zu können. Naja, im Datenblatt liest sich vieles sehr schön. In Wirklichkeit sieht es dann aber eher anders aus. Die Mikrofone sind wirklich extrem laut eingestellt, sodass man hier erst einmal etwas herunterregeln sollte, damit der Gesprächspartner keinen Hörschaden davon trägt. Wenn man das Mikrofon dann etwas angepasst hat, ist die gebotene Qualität HP Elitepad 900 (19)befriedigend bis gut, jedoch werden Nebengeräusche quasi nicht gefiltert. Man sollte deshalb auf eine ruhige Umgebung achten.

Bilder sagen bekanntlich mehr als Worte und somit sollte auch die Frontkamera nicht fehlen. Sie ist vorhanden und funktioniert selbstverständlich auch einwandfrei, aber die Qualität ist auch nicht besser, als bei heutigen Smartphones. Im direkten Vergleich mit einem Lumia 920 zieht das HP Tablet den Kürzeren. Schlimmer wäre es aber gewesen, wenn es gar keine Frontkamera geben würde. In diesem Punkten gibt es aber noch viel Verbesserungspotenzial. Auch die Kamera auf der Rückseite kann nicht überzeugen, auch wenn sich 8 Megapixel erst einmal gut anhören. Meiner Meinung nach könnte man direkt auf diese Kamera verzichten, aber beschwehren will ich mich darüber auch nicht. (Aufgrund einiger Probleme und einer kurzen Testzeit konnten leider keine Testbilder gespeichert werden.)

Konnektivität

HP Elitepad 900 (18)Wie bereits gesagt, verfügte unser Testgerät über ein 3G Funkmodul. Zudem gibt es “serienmäßig” WLAN 802.11. a/b/g/n, NFC und Bluetooth 4.0. Weiterhin gibt es einen 3,5mm Audioanschluss und natürlich keinen USB-Anschluss. Man mag es kaum glauben, aber das HP Tablet hat tatsächlich nicht einen einzigen USB-Anschluss. Dafür muss man auf das optionale Zubehör zurückgreifen. Es gibt auch einen USB-Anschluss, den man sich an den Stromanschluss anschließen kann. Ob dieser allerdings zum Lieferumfang gehört, war nicht klar zu erkennen. Einen SD-Kartenleser gibt es auch nicht. Hier ist man wieder auf Zubehör angewiesen. Hier gibt es noch viel Nachholbedarf. Man muss einfach mehr Anschlüsse bieten, wenn man mit der Konkurrenz mithalten will. Einen erfreulichen Punkt gibt es dennoch: Der Empfang von WLAN und  3G ist dafür sehr gut. Hier hat es sich bezahlt gemacht, dass man auf ein komplettes Aluminiumgehäuse verzichtet hat.

Display

HP Elitepad 900 (15)Wie bei fast allen Tablets kommt ein 10,1 Zoll großes Display zum Einsatz, welches mit 1280×800 Pixeln aber relativ niedrig aufgelöst ist. Dafür kann HP aber nichts, denn die Begrenzung der Auflösung liegt an dem verwendeten Intel Atom Prozessor. Somit fällt dieser Punkt nicht negativ ins Gewicht. Geschützt ist das Tablet durch das Gorilla Glas 2 von Corning. Die Qualität des Displays hinegegen ist gerade bei einem Tablet sehr wichtig. Farben und Kontraste sind in Ordnung, mehr aber auch nicht. Die Blickwinkel hingegen sind gut und die Helligkeit ist ebenfalls gut und auch bei Sonnenschein ist das Display gerade noch ablesbar. Spaß macht es dann zwar nicht mehr, aber möglich ist es. Standardmäßig gibt es auf der Modern UI Oberfläche nur drei Kachelreihen von oben nach unten. Nach einem kleinen Eingriff ist die Registry…

  • Auf die neue Windows 8 Startseite wechseln
  • Regedit eintippen (entspricht der Suche danach) und Enter drücken
  • Dialogfeld bestätigen
  • In das Verzeichnis
    HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\ImmersiveShell\Grid
    wechseln
  • Rechtsklick in das rechte Feld und “Neu” auswählen
  • DWord-Wert (32bit) erzeugen und Layout_MaximumRowCount als Namen eingeben
  • Mit einem Doppelklick auf den erstellten Wert könnt ihr jetzt den Wert 4 eingeben.
  • Änderungen übernehmen, sich als Benutzer abmelden und wieder anmelden.

…hat man aber vier Kachelreihen. Noch mehr Kacheln sind aufgrund der Auflösung aber nicht möglich. Auch mit der niedrigen Auflösung lassen sich Texte aber ohne Probleme lesen. Lediglich bei sehr kleinen Schriften wird man Probleme bekommen.

Performance, Akkulaufzeit und Betrieb

Von dem Intel Atom Prozessor darf man wie vielleicht bekannt, keine Wunder bei der Performance erwarten. Die Geschwindigkeit ist in vielen Fällen ausreichen, aber manchmal auch schlichtweg zu gering. Nervend wird es vor allem beim Installieren von Windows Updates oder umfangreicheren Prorgrammen. Die meisten Programme funktionieren aber ohne Probleme. Lediglich Spiele sind aufgrund der fast nicht vorhanden Grafikleistung unspielbar oder sie starten gar nicht erst. Das gilt aber nicht für die Spiele aus dem Windows 8 Store. Hier gibt es nur einige wenige Spiele, für die die Leistung nicht ausreicht. Wem die Leistung nicht ausreicht, der muss zu einem Tablets mit einem Intel Core Prozessor greifen, allerdings gibt es dort auch Nachteile.

Wenig Leistung bedeutet bei diesem Tablet auch wenig Stromverbauch und damit eine lange Akkulaufzeit. Das ist der Hauptvorteil gegenüber den leistungsstärkeren Modellen. Eine Akkuladung sollte auch bei häufiger Nutzung für einen Tag reichen. Dann muss das Tablet wieder an die Steckdose. Die Ladezeit des Akkus ist in Ordnung. Rund drei Stunden sind für einen kompletten Ladevorgang notwendig.

Software und Speicherplatz

Zu der Software gibt es eigentlich fast nichts zu sagen. Es ist kaum etwas an zusätzlicher Software vorhanden und wenn doch, ist diese nicht sehr nützlich. Windows 8 kommt in der Pro Version zum Einsatz. Der Speicherplatz ist bei unserem 64GB Modell kein Problem gewesen. Rund 35GB können genutzt werden. Bei dem 32GB Modell bleibt entsprechend kaum etwas übrig und man muss auf eine Micro-SD Karte zurückgreifen, die in dem selben Schacht verstaut werden, wie die SIM-Karte für den 3G Empfang. Ein Modell mit 128GB Speicher gibt es leider nicht, denn wer auf dem Tablet viel Musik oder Videos speichern möchte, kommt schnell an seine Grenzen. In unserem Test hatten wir aber keinerlei Platzprobleme. Das variiert natürlich stark von der jeweiligen Nutzung.

HP Dockingstation

HP Elitepad 900 (10) HP Elitepad 900 (11) HP Elitepad 900 (12) HP Elitepad 900 (13)

Wie bereits zu Beginn angekündigt, kommen wir nun zum Zubehör. Zuerst kümmern wir uns um die Dockingstation. Die Dockingstation dient auf dem Schreibtisch zur Ablage des Tablets, aber sie erweitert das Tablet auch um wichtige Dinge. Die Dockingstation hat ein eigenes Netzteil, welches deutlich stärker ist, als das Netzteil des Tablets selbst. Die Dockingstation hat aber auch viele Anschlüsse, die ebenfalls mit dem nötigen Strom versorgt werden müssen. Die Dockingstation erweitert das Tablets nicht nur um vier USB 2.0 Anschlusse, sondern auch um einen Ethernet-Port für ein LAN-Kabel und weiterhim gibt es auf der Rückseite einen HDMI und einen VGA Anschluss für Monitore. Mit einem Preis von rund 100€ ist die Station aber auch nicht ganz billig. Am Ende muss jeder selbst entscheiden, ob er wirklich eine Dockingstation braucht. Ich perönlich habe sie nur selten genutzt. Anderes Zubehör war da schon interessanter.

HP Expansion Jacket

HP Elitepad 900 (3) HP Elitepad 900 (4) HP Elitepad 900 (5) HP Elitepad 900 (14)

Diese Zusatzhüle für das HP Elitepad 900 erweitert das Tablet um zwei USB-Anschlüsse, einen SD-Kartenleser und einen HDMI Anschluss. Weiterhin kann ein zusätzlicher Akku eingebaut werden, der die Gesamtkapazität des Tabelts damit verdoppelt. Grob gesagt, verdoppelt sich die Akkulaufzeit dadurch. Die Hülle besteht vollkommen aus einem gummierten Kunststoff, der leider nicht sehr hochwertig aussieht und sich auch nicht so anfühlt. Außerdem geht dadurch der schöne Aluminium-Look verloren. Weiterhin wird das Tablets dadurch schwerer, größer und dicker, wodurch man es nicht mehr so gut bedienen kann. Der zusätzliche Akku ist aber sehr nützlich, wenn man die Power einfach braucht. Der Preis liegt bei rund 80€ ohne Akku und mit Akku werden rund 150€ fällig. Hier sollte man wirklich überlegen, ob man diese Hülle benötigt, denn die Preise sind wirklich sehr hoch. Am besten haben mir die zusätzlichen Anschlüsse gefallen, allerdings bekommen das viele Tablets auch ohne Hülle hin.

HP Productivity Jacket

HP Elitepad 900 (20) HP Elitepad 900 (24) HP Elitepad 900 (25)Das Beste kommt zum Schluss. Das trifft es wohl am Besten. Mit dem HP Productivity Jacket wird das Elitepad zu einem Notebookersatz. Diese wirklich sinnvolle Hülle stattet das Tablet mit einer guten Tastatur aus. Die Druckpunkte sind gut und leise ist die Tastatur auch. Die Größe ist angenehm. Weiterhin gibt es zwei USB-Anschlüsse und einen SD-Kartenleser. Das Tablet ist in der Hülle auch in der Neigung verstellbar. Man kann mit dem Tablet dann auch auf dem Schoß arbeiten, denn das Gewicht ist gut balanciert, sodass das Tablets nicht nach hinten umkippen sollte. Diese Hülle hat mir mit Abstand am besten gefallen und ist wirklich sinnvoll, wenn man auf dem Tablet auch mal ernsthaft arbeiten beziehungsweise Texte schreiben möchte. Es gibt nur eine Sache, die HP noch verbessern muss: Den Preis. Mit 200€ ist diese Hülle wirklich zu teuer.

Fazit

HP wollte mit dem Elitepad 900 vieles richtig machen, jedoch hat man sich mit wirklich vermeidbaren Fehlern das Produkt abgewertet. Ohne Zubehör hat man keinen USB-Anschluss und das ist nicht in Ordnung. Weiterhin hat man die Chance verspielt, das Tablet mit dem Zubehör perfekt zu ergänzen. Das Ganze ist gut gedacht, aber die Preise sind einfach zu hoch. Keine Frage, das Tablet selbst ist wirklich gut und vor allem das Aluminiumgehäuse gefällt von Beginn an.  Wer das Tablet daher wirklich nur zum Spaß haben möchte, macht damit nicht viel falsch.

Pro:HP Elitepad 900

  • Aluminiumgehäuse
  • guter WLAN und 3G Empfang
  • micro-SD Slot für Speicherplatzerweiterung
  • gutes Display (angesichts der Möglichkeiten)
  • sinnvolles Zubehör…

Kontra:

  • … mit sehr hohen Preisen und mäßiger Verarbeitung
  • kein USB-Anschluss
  • Kameras und Mikrofon

2 Responses

  1. Philipp sagt:

    wann kommen endlich tablets mit den neuen Atom Prozessoren raus? nen HP Envy X2 mit neuem Atom und full HD Auflösung wäre der hammer!

Kommentar verfassen