WinTouch Test: Dell XPS12 – Convertible Ultrabook

Presse1_SMHeute möchten wir euch das neue DELL XPS12 vorstellen, neu insofern, weil es ab sofort mit Intels neuer Haswell CPU Gerneration ausgestattet ist, welches uns freundlicherweise von DELL zum Testen zur Verfügung gestellt wurde. Besonderer Dank geht hier wieder nach München, für die tolle Unterstützung.DELL nennt das XPS12 ein Convertible-Ultrabook, damit liegt unser Augenmerk bei diesem Test mehr auf den Leistungen des XPS12 als es bei einem Tablettest  der Fall wäre. Und wir wollen versuchen zu ergründen, für welche Anwendungszwecke ein „wandelbares“ Ultrabook in Frage kommt.

Das uns zur Verfügung gestellte Testexemplar ist das XPS12 mit Intels neuestem 64Bit  Haswell i7 Dualcore. Der 4500U  taktet mit bis zu 2,99Ghz im Turbo Boost und wird von Intels HD-Grafikeinheit 4400 (2,03GB) unterstützt. Dazu gibt es 8GB DDR3 Arbeitsspeicher (1600Mhz) und eine schnelle Lit-On 256GB SSD als Festplatte. Ein 12,5“ Full HD (1920 x 1080, 31,75cm) Touchscreen mit 10 Fingererkennung, LED Hintergrundbeleuchtung und beleuchtete Tastatur. Der Lithium-Ionen Akku hat eine gemessene Kapazität von 45,14Wh bei 7,75V Spannung.  Als Betriebssystem kommt Windows 8 Pro 64Bit zum Einsatz. Soweit die Eckdaten, Details folgen später. In dieser Variante kostet das XPS12 bei Dell regulär 1.249€ plus Mwst. Mit dem aktuellen Rabatt 1.099€ plus Mwst. also 1.307,81€ – Damit liegt es auf dem Niveau eines 13“ MacBook Air (1299€ für die 256GB Variante)

 

DSCN2135_SMErstkontakt

Auch wenn bei einem Ultrabook die Verpackung eher unwichtig ist, so ist es dennoch angenehm, dass das XPS12 in einem wirklich eleganten Karton daherkommt und die Hoffnung nährt, dass der Inhalt hält was die Verpackung verspricht.

Er macht es.

Zum Vorschein kommt ein Gerät eingekleidet in Carbon, Magnesium und poliertem Aluminium. Die Carbonflächen fühlen sich angenehm weich an, obwohl Carbon extrem hart ist. Dieses Gefühl erzeugt eine feine Beschichtung des Carbons die einen samtigen Eindruck vermittelt. Eingerahmt und gehalten wird der Bildschirm von einem aus Aluminium gefrästen Rahmen. Die Tastatur, die Handballenauflage und das Innenleben stecken in einem Magnesiumgehäuse mit einer „soft touch“ genannten Lackierung. Diese lässt auch das Magnesium samtig erscheinen und schützt natürlich vor dem aggressiven Schweiß der Hände.  Mit einem Gewicht von 1520g, liegt das XPS12 im Rahmen der Ultrabooks. Ein 13“ Lenovo Yoga wiegt 1540g, selbst ein 13“ MacBook Air wiegt 1350g – ohne Touch etc.

Damit kommen wir nun auch zu dem, was das XPS12 so außergewöhnlich macht:

 

Flip Hinge Design

„Kipp Drehgelenk“ heißt das Zauberwort für die Wandelbarkeit des XPS12, wodurch es das „Convertible“  im Namen  verdient.

Um aus einem Ultrabook ein Tablet zu machen gibt es derzeit verschiedenen Methoden. Ein Tablet mit Ultrabook Leistung und an- und absteckbarer Tastatur, wie beim Surface Pro oder dem ThinkPad Helix; ein Ultrabook mit Tastatur die durch aufschieben freigegeben wird, wie beim MSI Ultra Slider; ein sich um eine Zentralachse drehbaren Bildschirm wie beim Lenovo Twist Convertible; ein nach hinten wegklappbarer Bildschirm wie beim Yoga, und nun das „flip hinge design“ genannte System von Dell. Hier kann der Bildschirm innerhalb des Rahmens um 180° gedreht werden. Dies bietet einige Vorteile, gegenüber bspw. der Yoga Lösung, da die Tastatur im Tabletmodus nicht einfach offen auf der Unterseite ist. Gegenüber den Schiebelösungen hat man den Vorteil von freiem Neigungswinkel und dem Vorteil, dass man bspw. einen Film sehen kann ohne die Tastatur in seiner Richtung zu haben, außerdem sieht es schon ziemlich cool aus, wenn man im Café mal eben den Bildschirm dreht. Dennoch hat man, wenn man das XPS12 als Tablet nutzt irgendwie immer das Gefühl unnötigen Ballast (Tastatur) herumzutragen. Was natürlich die Crux an einem Convertible ist.

Angefasst

Wie bereits erwähnt, wurden beim XPS12 Materialien verbaut, die sowohl für die Konstruktion als auch für die Haptik zum Besten gehören was derzeit im Bereich Ultrabooks zu haben ist. Das Gerät ist trotz des drehbaren Bildschirms enorm Verwindungssteif. Da knarzt nichts, die Spaltmaße sind tadellos. Einziger Schwachpunkt ist in unseren Augen der Power-Schieberegler, zwar verhindert der Schieberegler ein versehentliches Betätigen, konstruktionell ist es aber eine Schwachstelle. Der 12,5“ Full HD Touchscreen ist mit 400nits (cd/m²) enorm Leuchtstark und dank der Betrachtungswinkel von je 85° pro Richtung aus jedem nur erdenklichen Blickwinkel störungsfrei ablesbar, nur bei direkter  Sonneneinstrahlung verblassen die Farben erwartungsgemäß. Geschützt wird das WLED Panel von einem Corning® Gorilla® Glas. Zudem gibt es den von Windows Tablets bekannten „Windows Button“ mittig unterhalb des Displays. Hat man den Drehmechanismus ein paarmal bedient, verliert man auch die Scheu den filigranen Aufhängungen gegenüber, da man merkt, dass dies eine ziemlich robuste Konstruktion ist, 20.000 Drehungen soll der Mechanismus klaglos überstehen. Der Touch reagiert präzise und verzögerungsfrei.

Um Windows 8 im Desktopmodus aber touchgesteuert bedienen zu können muss die Anzeigengröße, wegen der Full HD Auflösung, auf 150% eingestellt sein. Andernfalls werden die Bedienelemente so klein, dass keine Touchbedienung mehr Spaß macht. In den Vollbildansichten der ModernUI spielt dies keine Rolle. Wobei wir auch schon beim eigentlichen Kritikpunkt des XPS12 wären. Es gibt keinen Digitizer. Klar ist die Tastatur hier ja immer da, aber in der Verwendung als Tablet wäre ein Digitizer von enormem Vorteil. Die Tastatur selbst dagegen gefällt. Gerade für 10-Finger schreiber stellt sich ein sehr angenehmes Schreibgefühl ein. Saubere, fühlbare Druckpunkte, kein klappern der Tasten, eine dimmbare Tastaturbeleuchtung, und das Highlight der Tastatur – das Glastouchpad mit Gestensteuerung. Das Touchpad besteht aus beschichtetem Glas und beherrscht die wichtigsten Gesten für Windows 8, von rechts nach innen um die Charmbar aufzurufen, von links nach innen um durch die geöffneten Programme zu wechseln, das Wischen von unten ist hier allerdings nach oben verlegt, da unten am Touchpad ja die Mausklicks liegen. Zudem lassen sich mit zwei Fingern die Seiten horizontal und vertikal scrollen. Damit ersetzt das Touchpad eine Maus wesentlich besser bei der Bedienung von Windows 8 als ein normales Touchpad. Ein sehr nettes Feature ist die Batterieanzeige an der Seite des Gerätes. 5 kleine LEDs zeigen auf Knopfdruck grob den Ladezustand.

Inside & OutsideScreenshot (28)_SM

Die inneren Werte haben wir ja bereits angerissen. Diesen wollen wir nun vervollständigen. Unser XPS12 ist ja mit einem Haswell i7 ausgestattet. Zu den Vorteilen der neuen Haswell CPUs kommen wir noch. Ausgestattet mit 8GB Arbeitsspeicher, ob die theoretisch möglichen 16GB realisierbar sind, können wir nur vermuten, da aber zwei Speicherbänke mit jeweils 4GB belegt sind, sollte auch eine Bestückung mit jeweils 8GB möglich sein. Auch hier bietet das Haswell CPU Modell eine Verbesserung. Hatten die Vorgänger DDR3 Speicher mit 1333Mhz, so arbeiten in den Haswell Geräten Speicherblöcke mit DDR3 Speicher und 1600Mhz.

In den Modellen mit 3.Gen. i5 und i7 CPUs kamen im Gegensatz zu den Haswell CPUs Intels HD 4000 Grafik zum Einsatz, diese hatten einen dezidierten Videospeicher von 512MB, wohin bei den Haswell Modellen eine HD 4400 Grafik mit 2GB Videospeicher arbeitet.

Damit ist das XPS12 mit Haswell CPU 63% schneller und bietet 68% mehr Grafikleistung als die Vorgängermodelle

Als SSD konnte man zwischen 128 GB und 256GB wählen, bei den Haswell Modellen zwischen 256GB und 512GB. Unser Modell hat die 256GB SSD. Nach dem Start stehen dem Benutzer davon 179GB zur Verfügung. Dazu aber noch ein paar Zahlen. Die tatsächliche Größe der SSD beträgt, 238,5 GB, das belegbare Volumen sogar nur 218,25GB. 500MB belegt eine Systempartition, das komplette Recovery hat eine Größe von 29,48GB, damit belegt das System 9,27GB – Nach Adam Riese.

Allen Modellen gemein sind die Ausmaße: 317mm (B) x 215mm (T) x 15-20mm (H) – (15mm an der dünnsten Stelle, 20mm an dicksten)

sowie: Wlan a/g/n (WiDi 3.0 ready – Wireless Display), Bluetooth 4.0, zwei Array Mikrofone zur Rauschunterdrückung, 1,3MP Webcam, 2 x 1Watt Soundsystem, 2 x USB 3.0 (nur einer davon hat auch einen Stromausgang zum Laden von USB Geräten), 20Pin-Mini Display Port, NFC, 47Wh nicht wechselbarer 6 Zellen Lithium Ionen Akku.

Work & Play

Nun, das DELL XPS12 ist ein Ultrabook, mit drehbarem Touchscreen und neuer Haswell CPU, es läuft mit Windows 8 Pro. Damit hätte man ja eigentlich das wichtigste gesagt.

Hmmm…nicht ganz.

Es ist ein Convertible, es hat also den Anspruch die Aufgaben eines Ultrabooks ebenso zu erledigen, wie die eines Tablets. Kann das funktionieren?

Betrachten wir das Konzept etwas näher. Die Leistungsdaten des XPS12 legen ganz klar dar, vor keinem Ultrabook muss sich das Dell verstecken. Im Gegenteil, mit der enorm Energieeffizienten Haswell CPU-Generation ist es dem Gros des Marktes überlegen. Als Tablet sind die Leistungsdaten natürlich noch wesentlich imposanter…nur…es ist nicht wirklich ein Tablet. 1,5KG schwer, 2cm dick – so stellt man sich wahrlich kein Tablet vor – egal mit welcher Leistung. Stellt sich also die Frage, ob der, der sich ein XPS12 kauft, eher ein Ultrabook mit Tabletfunktionen oder ein Tablet mit Ultrabookleistung erwartet? Das rationellste dazu erscheint uns darauf zu achten, als was das XPS12 beworben wird. Hier scheint sich auch Dell selbst nicht so ganz sicher zu sein. Es ist in der Kategorie „Ultrabooks“ zu finden, die Überschrift lautet „XPS12 Covertible Ultrabook und Tablet“ (!), beschrieben wird es als „Premium-Ultrabook“ aus dem im handumdrehen ein Tablet wird. Erwartet man da ein 8mm dünnes 500g leichtes Tablet? Nein, wohl kaum. Daher wollen wir auch gar nicht so sehr auf dem Tabletkompromiss herumreiten, das wäre nicht fair, denn es scheint nie die Intension von Dell gewesen zu sein, den Eindruck eines  „iPads“ zu vermitteln. Betrachten wir es also als das was es ist, ein High-End Ultrabook mit dem netten Effekt der „Tabletsimulation“

 

Leistung satt

Der  Dualcore Intel i7 4500U Prozessor der 4. Generation (Haswell) hat mit seinem Grundtakt von 1,8Ghz und einer Leistungsspitze von 2,99Ghz im Turbo Boost Modus wirklich Leistung satt für ein mobiles Gerät.

Trotz dieser überaus beachtlichen Leistungsdaten ist das XPS12 dank der Energieeffizienz der Haswell CPU kein Stromfresser. Klar will ein 12,5“ FullHD-Display das mit 400cd/m² Leuchtkraft aufwarten kann mit Energie versorgt werden. Der 47Wh starke Akku lässt das XPS12 aber locker durch einen Tag kommen. Um einen Vergleichswert für uns zu schaffen, haben wir auch das XPS12 mit der Videowiedergabe getestet.

Screenshot (16)_SMAkkulaufzeit

Gemessen wurde unter folgenden Bedingungen:

Displayhelligkeit 100%

Lautstärke 80%

Full HD Video mit variabler Bitrate gestreamt vom USB-Stick

Wlan an

Mit diesen Voraussetzungen lief das Video 5Std. 42 Minuten bis das System einen niedrigen Akkustand bei 7% Restladung meldete. 10 Minuten später also nach 5Std. 52 Minuten ist das Gerät in den Tiefenentladungsschutz gegangen und hat das System heruntergefahren.Damit erreicht das XPS12 die nahezu identische Akkulaufzeit wie das 10“ Latitude mit Atom CPU und dem 30Wh Akku. Sehr respektabel, denn daraus ergibt sich eine Normalnutzungsdauer, die leicht für einen Arbeitstag ausreichend sein sollte. Nutzt man die Energiespareinstellungen XPS, lassen sich sogar enorm längere Laufzeiten realisieren.

Benchmarktests haben meist einen faden Beigeschmack, weil man eigentlich gar nicht so genau weiß, was da wie berechnet wird und in welchem Kontext man das sehen muss. Da wird eine Zahl ausgespuckt – fertig. Das fängt bei dem windowseigenen Bewertungstool an (Geht bis 9,9). Da steht für das Dell XPS12, Prozessor: 7,1 – Arbeitsspeicher: 7,5 – Desktopgrafik: 6,5 – 3D Business u. Gaminggrafik: 6,5 – Primäre Festplatte: 8,1

Screenshot (27)_SM

Super,….oder? Genau, keine Ahnung. Also als Vergleich mal nachgeschaut was andere Geräte so haben.

Asus VivoTab Smart (Atom CPU) =             3,4 – 4,7 – 3,7 – 3,2 – 5,6;

Bürolaptop Acer (2,2Ghz) =              6,2 – 5,9 – 4,7 – 5,9 – 5,8;

Büro SchreibPC (2,7Ghz) =              6,3 – 5,9 – 3,7 – 3,6 – 5,9;

Büro Arbeits PC (nVidia Graka)  =    7,2 – 7,2 – 6,7 – 6,7 – 7,6;

Dell XPS12 =                                     7,1 – 7,5 – 6,5 – 6,5 – 8,1

 

Da Ich alle Geräte kenne, kann ich mir trotzdem keine Vorstellung von den Werten machen. Als Beispiel nehmen wir Battlefield3 ein Videogame mit enormer 3D Auslastung. Installiert auf dem ArbeitsPC und dem XPS12. Wenn ich mir diese Zahlen ansehe, würde ich keine großen Unterschiede beim Spielen erwarten. Weit gefehlt. Im Spiel kann man die Auflösung und die Detailgenauigkeit auf Hardware des Rechners abstimmen. Von Niedrig über Mittel zu Hoch bis Ultra. Auf dem XPS12 lässt sich BF3 bis zu der Detailstufe Mittel flüssig spielen. Auf dem PC bis zu einer Mischung aus Hoch und Ultra. Das macht Welten im Spielalltag aus, zeigen die Zahlen aber nicht. Dafür rendert das XPS12 ein Video im CPU-Rendering schneller als der ArbeitsPC. Nichts davon sagen die Zahlen. Wir wollen damit nur verdeutlichen, dass Benchmarkzahlen überhaupt nichts darüber aussagen wie gut oder schlecht ein Gerät für einen Selbst im Alltag zu gebrauchen ist.

 

Work

Womit wir auch schon beim Alltag wären. Und da dieser nicht zu verallgemeinern ist, sind die folgenden Eindrücke aus meinem Alltag gewonnen und dort macht es sich extrem gut. Ich habe es während der Testphase als tatsächliches Arbeitshilfsmittel, sowohl als Freizeitgerät benutzt. AutoCAD, Inventor Fusion, Photoshop, CSS, Office – das gehört zu meinem Arbeitsalltag. Websurfen, Gaming, Social Networking – zu meinem Freizeitverhalten mit einem Computer.

 

Ich selbst konstruiere nicht mit dem Computer (ich zeichne Konzepte noch immer mit Stift und Papier), ich kontrolliere die erstellten CAD-Projekte, ich gehe damit zum Kunden, zu ausführenden Unternehmen. Daher müssen oben aufgeführte Programme bei mir laufen, müssen aber nicht für die spezialisierte Arbeit herhalten. Wer will schon an einem 12,5“ Gerät, 8 Stunden arbeiten? Nein, es ist die mobile Unterstützung. Und hier fehlt mir wieder der Digitizer, sitze ich mit einem Kunden, einem Bauleiter, etc. an einem Tisch kann man das Gerät ja aufgeklappt nutzen, wie jedes andere Ultrabook auch, es ist aber viel angenehmer den Bildschirm umzuklappen, das Gerät leicht angewinkelt auf dem Tisch liegend mit Touch zu bedienen, jedoch geht das eigentlich nur mit Vollbildanwendungen, oder den großen Office Ribbons. AutoCAD kann touchgestützt eigentlich nur die Rotation eines Objektes sauber ausführen. Hier wäre der Digitizer Gold wert. Die Bluetooth-Maus ist natürlich eine Option, aber keine elegante und grenzt in dem Szenario, wo ich mit Jemandem stehend zu tun habe – in Werkshallen oder auf Baustellen bspw.  Dennoch macht auch hier der drehbare Bildschirm Sinn, denn meist gilt es nur etwas zu zeigen, nicht im Stehen daran zu arbeiten. Im Auto, im Zug, im Flugzeug (naja, nicht in einem Sportflugzeug) erweist sich das 12,5“ Format als richtig guter Kompromiss. Ich empfinde es immer noch klein genug um als „mobil“ zu gelten und dennoch groß genug um auch mal etwas umfangreichere Arbeit daran zu erledigen, ob schnell noch eine kleine Nachbearbeitung mit Photoshop, eine kurze 3D Sequenz mit Fusion oder einfach längere Mails schreiben oder eine Powerpoint Präsentation vorbereiten, alles überhaupt kein Problem. Im Auto schnell die Mails checken usw. auch easy, wobei das Gewicht natürlich die Handhabbarkeit begrenzt. Dafür hatte ich aber immer das Gefühl, ausreichend Leistung dabei zu haben, und dank der Energieeffizienz des Haswell Chipsatzes, auch über den Tag zu kommen, ohne das Gerät laden zu müssen. Wer viel unterwegs ist, kennt diese Problematik. Wobei auch in diesem Fall Dell noch Verbesserungspotenzial hat, schließlich hat man beim Latitude 10 gezeigt, dass ein wechselbarer Akku kein Problem ist, sogar den Vorteil der Wahl lässt ob man nicht situationsbedingt gerade einen Akku mit mehr Kapazität braucht. Klar wäre dann die wunderbare Carbonunterseite unterbrochen, aber hey, noch geht Praktikabilität vor Design, denn mit dem Aussehen eines Arbeitsgerätes kann ich kein Geld verdienen. Die Frage, ob ein Ultrabook ein Breitbandmodul (3G, 4G) haben sollte, muss man für sich entscheiden. Ganz so oft, wird ein Ultrabook außerhalb eines Wlan-Netzes wohl kaum genutzt, und im Zeitalter von Smartphones mit Tethering ist auch Unterwegs der Onlinezugang einfach herzustellen, als Option könnte dies aber nie schaden.

Screenshot (6)_SMDass Office auf diesem System absolut keinerlei Probleme macht ist ja glasklar, muss natürlich aber erwähnt sein.

Im Büro, in der Firma, etc. ist die Netzwerkintegration weniger eine Frage des Gerätes als der Software und Windows 8 Pro hat da einiges zu bieten. Dies und so Sachen wie Multimonitoring (das Verwenden von mehreren Bildschirmen) sind aber ein anderes Thema. Das XPS12 verfügt über einen Mini-Displayport und kann damit leicht mit einem großen Monitor betrieben werden, oder ein Riesendisplay oder einen Beamer ansteuern. Zudem beherrscht das XPS12 WiDi 3.0 (Wireless Display) – damit läßt sich ein mit einem Media Adapter ausgerüstetes Display kabellos ansteuern.  Der Vorteil hier liegt darin, dass die Signale nicht über ein bestehendes Netzwerk laufen wie bei DLNA bspw. sondern direkt von der W-lan Karte des XPS an den Media Adapter fließen und dies ohne die Onlinefähigkeit des Gerätes zu beeinflussen, man kann immer noch via W-lan online gehen. Wobei sich hier auch die Frage stellt, warum noch das „alte“ proprietäre 3.0 verwendet wird, obwohl Intel bereits den Standard geöffnet hat und mit 3.5 bereits das offene Miracast unterstützt.

Ein Nachteil von Windows gegenüber mobilen Betriebssystem war ja, dass Windows im Schlafmodus keine Mails empfangen konnte, da im Schlafmodus die Verbindungen gekappt waren. Mit den SSD Speichern oder einem mSATA-Laufwerk hat sich dies allerdings geändert.  Intels Smart Connect Technology – SCT erlaubt es Windows nun, dass Apps wie Nachrichten, Mails etc. sich auch im Schlafmodus aktualisieren können.

 

Play

Um es gleich vorweg zu nehmen, für Hardcoregamer ist auch das XPS12 nicht geeignet, aber, und dies ist ein riesiges ABER, auch extrem grafiklastige Games laufen auf dem Gerät. Nicht mit voller Detailstufe, oder in voller Auflösung (schließlich hat das XPS12 ein FullHD-Display) aber die Games sind spielbar ohne Ruckler, Aussetzer oder sonstigem was einem den Spielspaß verderben könnte. Alle „normalen“ Games und Browserspiele, sowie die Games aus dem Windows Store, laufen uneingeschränkt. Am Beispiel von Battlefield3 kann man sehen, wo die Einschränkungen zu machen sind. Betrachtet man bspw. die Schatten der Gegenstände und der Protagonisten, so sieht man, dass diese nicht durch besondere Detailtreue auffallen, wohingegen die Figuren und die nähere Umgebung kaum einen Unterschied zu einer maximalen Detailstufe zeigen. Erhöht man die Detailgenauigkeit zu sehr, wird diese zwar noch dargestellt, jedoch berechnet das System dann nur noch einige wenige Bilder pro Sekunde, was ein so schnelles Spiel unmöglich macht. Hier muss aber auch klar gesagt werden, dass der Unterschied zwischen den 3. Gen. i7 CPUs mit der Intel HD 4000 Grafik und der 4.Gen. Haswell CPUs mit der HD4400 Grafik enorm ist. Leider war hier der für Gamer als Referenz geltende 3D Mark Benchmarktest nicht in der Lage die CPU oder Grafikeinheit korrekt auszulesen (sie wurden gar nicht erkannt) und somit konnte das Gerät nur über Standardtreiber getestet werden, was wie man mir versicherte nicht die tatsächlichen 3D Leistungen im Benchmarkergebnis widerspiegelt. Das Video zeigt aber, dass ein flüssiges Gameplay durchaus möglich ist.

DSCN2212_SMFreizeit

Kommen wir nun zu der Frage, in weit das XPS12 Convertible Ultrabook ein adäquater Ersatz für ein auf Contentkonsum ausgelegtes Tablet sein kein?

Erste Erkenntnis: Es hängt davon ab, ob man bereits ein Tablet nutzt (um vergleichen zu können) und vor allem wie man ein Tablet nutzt.

In meiner Familie sind wir bspw. „Sofalieger“, wenn wir uns also im Wohnzimmer aufhalten, und kein Besuch da ist…, dann liegen wir auf den Sofas. Und da ist das 1520g schwere XPS12 nur sehr sehr bedingt ein Freude erzeugendes Gerät. Mein Sohn nutzt meist sein 8“ Tablet, meine Frau – wenn, dann nur ihr Windows Phone oder sitzend ihren Laptop und ich mein 10“ Windows Tablet. Meinem Sohn ist ein 10“ Tablet schon zu groß um es bequem auf dem Sofa zu nutzen, da geht das XPS12 gar nicht, aber für die Schule (11.Klasse) und den Schreibtisch bei sich hätte er es liebend gern.

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Für meine Frau dagegen wäre es völlig in Ordnung, da sie eh keine Tablets mag und so, wie gewohnt surfen könnte. Mir ist es auch einfach zu schwer auf dem Sofa, obwohl ich den Formfaktor 12,5“ enorm zu schätzen gelernt habe. Wenn ich für’s Sofa den Tastaturballast weglassen könnte, wären 12,5“ definitiv etwas für mich. Ich nutze mein Tablet auch als Reader im Sessel, beim Warten irgendwo und auch im Bett, auch dafür ist es einfach keine Alternative zu einem 580g leichten, 8mm dünnen Tablet.

Ganz anders dagegen ist es bspw. im Garten oder in einem netten Café etc. – in diese Lokalitäten halte ich es nahezu für perfekt. Aufgeklappt Mails schreiben oder Sonstiges, Bildschirm drehen und zugeklappt oder angewinkelt, Apps nutzen, ein kleines Game spielen, YouTube schauen, skypen –  hier zeigen sich zwei weitere erstklassige Feature des XPS12. Da sind zum einen die Array-Mikrofone. Wie schon beim Latitude 10 leisten die beiden Mikrofone in Zusammenarbeit mit der Software hervorragende Dienste bei der Rauschunterdrückung und dem herausfiltern von Störgeräuschen bei Videokonferenzen. Das kann man nicht anders sagen, es funktioniert einfach. Zum Zweiten die Stereolautsprecher – die meisten Ultrabooks und Tablets klingen furchterregend, das XPS12 klingt – für Ultrabookverhältnisse natürlich – ungewöhnlich gut. Nicht nur, dass es viel Lautstärke erzeugt, da ist sogar ein wahrnehmbarer Bass vorhanden. Kein blechernes Gekrächze, sondern ein warmer, runder Klang mit hörbarem Volumen. Es erinnert ein wenig an den Klang eines BOSE Wave Radios, natürlich nicht sooo voluminös, aber das Klangbild erinnert sehr stark daran.

Weitere Bilder vom Gerät:

 

Fazit

Nicht Fisch nicht Fleisch, so könnte man meinen, wenn man den Begriff Convertible hört. Doch das trifft es nicht. Das XPS12 ist ein High-End Ultrabook ohne Wenn und Aber. Es ist kein Tablet. Es ist ein Convertible. Ein Ultrabook, welches die Vorteile eines Touchscreens in Verbindung mit Windows 8 extrem gut ausnutzt indem der Full HD Touchscreen sich drehen lässt und somit einen enormen Mehrwert gegenüber einem normalen Ultrabook bietet. Die Frage nach dem Nutzen, eines Convertibles muss Jeder für sich selbst entscheiden, mich hat das Konzept überzeugt. Es ist keine Option zu einem reinen Content-konsumierungs-tablet, aber es ist ein Ultrabook mit deutlichem Mehrwert gegenüber Standard-Ultrabooks. Beste Materialien, tadellose Verarbeitungsqualität, neueste CPUs und das besondere „flip hinge design“ machen aus dem XPS12 ein in sich stimmiges Paket. Mit einem Digitizer wäre es sogar fast ein perfektes Konzept. Bei einem Preis von 1300€ ist das XPS sicher nicht für Jedermann geeignet, aber angesichts dem Mehrwert, den man erhält ist das XPS12 auch nicht nur ein für Geschäftsleute interessantes Gerät. Auch der Privatanwender ist mit dem DELL XPS12 mehr als gut bedient.

 

xps12awardPro

–       Hardware (CPU, GPU,RAM)

–       Full HD Display mit 400cd/m²

–       Materialien

–       Qualität

–       Akkulaufzeit

–       Flexibilität

–       Design

–       Soundqualität

–       Array Mikrofone

 

Kontra

–       Gewicht (als Tablet)

–       Kein Digitizer

–       Kein wechselbarer Akku

 

 

 

 

4 Responses

  1. Marko Bußmann sagt:

    Ich habe das XPS12 seit einem Jahr und finde es schon ziemlich gut. Weil man es auch als Couch-Touch-PC benutzen kann, sowie auch richtig mit Arbeiten kann, auch in Photoshop, weil das Display die Farben sehr gut wiedergibt.

    Ich muss aber auch sagen, dass es bei mir einige (Kinder)krankheiten hat. Manche haben sich fast komplett gelegt. Wie zum Bsp. dass das Touchdisplay mal wieder ausfällt, oder das Wlan nicht geht (ist in Intervallen immer noch so). Was ich aber dreist von Dell finde ist, dass Sie das Backup von Windows (Systemabbild) deaktiviert haben und 29,90 € dafür haben wollen, wenn man Dells Lösung benutzen möchte.

    • jimapollo sagt:

      Das ist nicht schön. Bei unserem Testgerät war davon nichts aufgetreten, ist ja aber auch schon die 2. Generation sozusagen. Ob das mit dem Backup bei einem gekauften Gerät noch immer so ist, kann ich so nichts sagen, auf unserem Gerät war das Backup frei zugänglich.

  2. Horst sagt:

    Klasse Test. Schade, dass es keinen Digitizer gibt.

  3. Andreas sagt:

    Danke für den super Test.
    Ich bin auch am überlegen ob ich mir das XPS 12 hole!? Da ich es aber auch auf der Couch als Tablet nutzen möchte (Surfen, Fotos schauen und Playlisten zusammenstellen) habe ich da so meine bedenken. Nicht einmal unbedingt wegen dem Gewicht, eher wegen der Wärme und Geräuschentwicklung. Ich meine auf der Unterseite des XPS 12 Lüftungsschlitze gesehen zu haben. Und da ich das XPS 12 im Tableteinsatz meistens neben mich auf die Stoff-Couch oder im Sitzen auf meine mit einer Wolldecke zugedeckten Beine ablegen werde, habe ich bedenken das es überhitzen könnte oder der Lüfter sehr laut ist weil er die ganze zeit auf Hochtouren laufen muss (wegen der verdeckten Lüftungsschlitze).
    Hat da jemand Erfahrungen gemacht und könnte davon berichten?
    Infrage käme ja auch noch das neue XPS 11. Da ich bei den jetzigen Konditionen (minus 250 Euro Rabatt und 200 Euro Cashback) für das Toppmodel des XPS 12 aber nur ca. 50 Euro mehr zahlen muss als für das Toppmodel des XPS 11 und dafür aber doppelt so viel Arbeitsspeicher und eine doppelt so große SSD bekomme, tendiere ich immer noch zum XPS 12. Außerdem finde ich das größere Display und den Flip-Mechanismus beim XPS 12 super.
    Der Vorteil beim XPS 11 wäre das geringere Gewicht und evtl. die hohe Auflösung. Wobei ich nicht weiß ob das mit der Auflösung wirklich ein Vorteil ist oder vielleicht sogar ein Nachteil.
    Einen Digitizer benötige ich nicht.

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