WinTouch Test: Microsoft Lumia 435

Nach dem schon preislich sehr gut kalkulierten Lumia 535 hat Microsoft mit dem Lumia 435 und 532 zwei neue LowBudget Phones aufgelegt. Beide sind derzeit bei uns und werden auf Herz und Nieren getestet. Ob sie dem Wintouch Test stand halten, könnt ihr in den nächsten Zeilen erfahren.

Verpackung und Lieferumfang

Typisch Microsoft reduziert man die Verpackung inzwischen auf das Wesentliche. Klein zusammengepackt und nett aufgemacht kommt die doch sehr kleine Schachtel zu mir nach Hause. Wie wir es nunmehr gewohnt sind wird die Typenbezeichnung in Form der Uhrzeit angezeigt. In meinem Fall hat mich das 4:35 beehrt. Das Lumia 435 ist mit einem Straßenpreis von derzeit € 89 das Billigste (Neue) aus dem Hause Microsoft. Dafür muss man aber auf so manches verzichten – was angesichts des Preise nicht verwundern dürfte.

Was den Lieferumfang betrifft ist eigentlich alles dabei, was dabei sein sollte. Wir finden natürlich das

  • Smartphone,
  • einen 1560mAh Akku,
  • ein Ladegerät mit festem Kabel und microUSB sowie die obligatorische
  • Bedienungsanleitung vor.

Verpackung

Die Verpackung

Lieferumfang

Der Lieferumfang

Ausstattung und Verarbeitung

Für viele Smartphone Benutzer sind 4 Zoll immer noch die optimale Größe, sodass das Lumia 435 bei einigen unserer Leser durchaus in die nähere Auswahl gelangen könnte. Schlussendlich sprechen wir von einem iPhone 5 Niveau, was die Displaygröße betrifft.
Was die technischen Daten betrifft gliedert sich das 435 definitiv in das LowBudget Segment ein wie z.b beim Prozessor. Der Snapdragon 200 ist lediglich ein Dual Core mit 1,2 GHz. Diesem kann schnell mal die Puste ausgehen. Wo man hingegen mitgedacht hat ist der interne Speicher sowie beim RAM. Mit 8 GB internem Speicher bzw. 1 GB RAM kann man mit dem ressourcensparenden Windows Phone durchaus zufrieden sein.

Wer schon mal 720p oder 1080p Displays sein eigen nennen durfte, dürfte beim Display des 435 vermutlich etwas enttäuscht sein. Von 800 x 480 Pixel sollte man einfach nicht zu viel erwarten. Mehr dazu in der Rubrik “Display” weiter unten im Testbericht.

Die Maße hingegen sind mit 118,1 x 64,7 x 11,7 mm und einem Gewicht von 134,1 g zwar relativ klobig, aber durchaus gut gewählt.

Bei den verwendeten Materialien ging der Griff typischerweise ins gewohnte Regal, sodass Polycarbonat zur Anwendung kommt. Unser orangefarbenes Testgerät sieht damit richtig schick aus. Bedenkt man, dass die Rückseite vollständig abnehmbar ist, um den Akku sowie die SIM-Karte einzusetzen, muss man dem Hersteller zugestehen sauber gearbeitet zu haben. Nichts knarzt oder knackt beim Angreifen.

Kameras

Hauptkamera mit 2MPLowBudget Phone gut und schön, aber bei der Kamera zu sparen ist im heutigen Zeitalter der falsche Weg. Lieber ein paar Euro mehr verlangen und dafür einen halbwegs guten Sensor verbauen, das wäre meiner Meinung nach der bessere Weg. Das Lumia 435 ist zwar mit zwei Kameras ausgestattet aber beide lassen doch sehr zu wünschen übrig. Nehmen wir die Frontkamera mit 0,3 Megapixel an Auflösung und macht man damit ein Selfie, so kann man dieses am besten gleich wieder löschen. Kein Kontrast, sehr hohes Rauschverhalten und um es kurz zu sagen einfach nicht zu gebrauchen die Frontkamera.

Die Hauptkamera (links im Bild) jedoch hat schon 2 MP. Ja 2 Megapixel das gibt es noch. Leider kann auch die Hauptkamera nicht wirklich überzeugen. Man gibt sich zwar nicht so die Blöße, wie mit der Frontkamera, aber macht diese auch nicht wirklich Spaß. Die Bilder sind zu wenig lebendig, die Farben sehr blass und eine Bearbeitung im Nachhinein bringt auch nicht wirklich viel. Seht aber am besten selbst …

Um noch kurz die Videofunktion anzusprechen so denke ich spare ich mir die Worte. Mit 2 MP ist einfach nicht viel drinnen, um damit zufrieden zu sein. Microsoft, das könnt ihr doch besser, oder?

Ach ja, Blitzen geht nicht, denn LED´s oder ein Xenon-Blitz sind nicht verbaut.

Konnektivität

Nach dem doch harten Urteil im Fall der Kameras kann Microsoft bei der Konnektivität einiges gut machen. “Typisch Nokia” ist die Funkverbindung sehr stark. Da wo andere – z.b. ein iPhone 5 – aufgeben ist das Lumia 435 immer noch online. Vor allem die WLAN Verbindung ist als stark zu bezeichnen. Die Sprachqualität ist im Netz von 3 in Österreich als sehr gut zu bezeichnen.

Wer Daten aus dem Mobilfunknetz bezieht kann dies mit HSDPA und höchstens 42,2 Mbit machen. Uploads stehen bei 5,76 Mbit an.

Bluetooth mit dem Standard 4.0 sowie WLAN 802.11 b/g/n sind auch mit an Board. NFC oder der Kompass sind allerdings teureren Geräten wie dem 830 vorbehalten und wurden nicht im Gerät verbaut.

Display

Meistens ist es bei billigen Geräten so, dass man beim Display spart. Im Fall des Lumia 435 ist das zwar auch so, aber es fällt einem nicht direkt auf, denn das Display ist für diese Preisklasse durchaus in Ordnung. Die Blickwinkelstabilität fällt besser aus, als so bei manchen Konkurrenzprodukten. Auch die dargestellten Farben sind nicht so blass, wie beim Lumia 535. Klar bei 800 x 480 Pixel kann es schon mal vorkommen dass man im 4 Zoll Display einzelne Pixel erkennt vor allem wenn man ins Bild zoomt aber seien wir ehrlich, das weiß jeder beim Kauf. Der Touchdisplay selbst ist bei Berührung sehr empfindlich. Da gibt´s gar nichts zu meckern.

Features wie Glance Screen, womit dank “Blick” App der Gesperrt-Bildschirm um weitere Informationen oder eine dauerhafte Uhrzeit-Anzeige nachgerüstet werden kann, sucht man beim 435 vergeblich.

Performance

Eingangs habe ich es schon erwähnt: Das Lumia 435 besitzt einen Snapdragon 200 mit einem 1,2 GHz Dual Core Prozessor, der von 1 GB RAM unterstützt wird. Der RAM mag reichen, um so einiges im Store anspielen zu können, doch ist der Prozessor einfach zu schwach auf der Brust. Schon bei alltäglichen Aufgaben und “schnellem” wechseln der Apps merkt man wie der Prozessor ins Straucheln kommt. OK, weiß man vor dem Kauf, wenn man sich etwas informiert. Hier gebe ich aber zu bedenken, dass ein potentieller Käufer allerdings lieber ein paar Euro mehr in die Hand nimmt, um sich ein Lumia 532 zu kaufen, das schon mit einem Quad Core Prozessor wie im Lumia 535 bestückt ist.

Als Daily Driver nutze ich ein Lumia 930 welches ich als ungleichen Konkurrenten daneben hingelegt habe. Beim öffnen von Apps merkt man den doch sehr, sehr großen Unterschied. Auch im Vergleich zu einem Lumia 535 ist dieser noch mehr als zu sehen. Versteht mich nicht falsch als Einsteigergerät für Windows Phone Neulinge mag das vollkommen reichen doch der der schon mal mit Lumia´s aber der 7xx Reihe zu tun hatte wird damit nicht glücklich.

Von Benchmark Test halte ich persönlich nicht viel, weshalb ich diesen auch für nicht Aussagekräftig halte. Dennoch hat das Lumia 435 nur schlappe 7140 Punkte im Antutu Benchmark erhalten. Im Alltag merkt man einfach am Besten wie gut das Ding läuft. Dieses hier ist leider einfach zu schwach oder besser gesagt nur für reine Einsteiger ins Windows Phone Erlebnis zu empfehlen.

Akkulaufzeit

Windows Phone Geräte sind gemeinhin bekannt dafür sparsam mit den Resourcen umzugehen. So auch das Lumia 435 mit der integrierten 1560 mAh Akku-Kapazität. Man kommt bei eingeschaltetem GPS, WLAN, Mobilfunk und mittlerer Helligkeit locker über den Tag. Beansprucht man das gute Ding mit Spiele oder aufwendigen Rechentätigkeiten dann ist allerdings bald Schluss – 12 Stunden sind aber auch im stressigen Alltag drinnen.

Speicher

8 GB interne Speicher werden so manche von euch als zu wenig erachten – oder? So ist es eigentlich auch, doch kann das Smartphone mit einer microSD-Karte mit maximal 128 GB erweitert werden.

Software

Was will man zu Windows Phone viel sagen. Es läuft verdammt rund und schnell. Das Beste aber es ist sehr resourcenschonend. Auf dem Testgerät ist natürlich WP 8.1 mit dem Denim Update installiert. Die von Microsoft vorinstallierten Apps wie Sport, Kochen, die gesamten Kamerageschichten sind auch mit dabei können aber vom User deinstalliert werden. Da muss man bei Androiden schon schwerere Wege bestreiten.

So wie es sich derzeit gestaltet wird auch noch Windows 10 am 435 Einzug halten und frischen Wind bringen. Sogenannte Universal Apps laufen dann nicht nur auf Phones sondern auch auf Tablets oder Desktop PC´s.

Fazit

Ich bin hin und hergerissen: Denke ich an den Preis von € 89 dann denke ich mir, ok so ein Handy kann sich nun wirklich jeder leisten, der ein Smartphone haben möchte. Denke ich im Gegenzug daran, was ich dafür bekomme, so muss ich doch eingestehen nicht damit klar zu kommen, dass z.B. bei der Kamera so stark gespart wurde. Auch das Display ist zwar preis-leistungstechnisch in Ordnung aber insgesamt keine Augenweide.

Das Lumia 435 ist somit eigentlich nur was für Einsteiger oder Kinder. Diejenigen die schon mal ein 530 oder vergleichbares Gerät ihr Eigen nenne konnten sollten lieber zur 7XX-Serie greifen oder die neuen 640er nicht vergessen und ggf. hier zuschlagen.

Meine Meinung zum Abschluss: Gescheiter wäre es gewesen das Lumia 435 nicht einzuführen und dafür das 532, welches von uns schon getestet wurde, noch ein wenig aufzuwerten. Zumal Microsoft langsam genügend Unterklasse-Smartphones im Markt haben sollte, und viele Laien die Geräte vermutlich kaum noch auseinander halten können.

Pro:Lumia435-award

  • Preis
  • auswechselbarer Akku
  • Laufzeit des Smartphones
  • gute Gesprächsqualität
  • Speicher erweiterbar

Kontra:

  • Frontkamera miserabel
  • Hauptkamera nicht ausreichend
  • kein LED-Blitz
  • Displayhelligkeit ungenügend
  • gesamte Performance

Der Windows Phone 8 Smartphonevergleich: Vergleiche doch z.B. mal das Microsoft Lumia 435 mit …

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2 Responses

  1. Stefan sagt:

    Ich würde jeden der ein günstiges 4 Zoll Smartphone sucht das Lumia 532 Dual SIM empfehlen.
    Da es einen QuadCore Prozessor hat und auch die bessere Hauptkamera (5 MP) besitzt.

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