Verbraucherzentrale will Microsoft wegen “Zwangsdownload” verklagen
Dass Microsoft Windows 7 und 8 Nutzer mit ziemlich aggressiver Werbung für ihr neues Betriebssystem Windows 10 nervt ist wohl bekannt.
Zu dieser aufdringlichen Werbung gehört auch schon seid geraumer Zeit der automatische Download von den Windows 10 Installationspaketen im Hintergrund. Der Nutzer soll gar nichts merken und Windows 10 sozusagen auf Knopfdruck installieren können.
Doch genau an dieser Praxis scheint sich die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg zu stören.
Sie hatte Microsoft bereits abgemahnt, der Konzern reagierte auf diese Abmahnung aber mit Schweigen, statt wie von der Verbraucherzentrale erhofft mit einer Unterlassungserklärung.
Jetzt hat sie angekündigt das Vorgehen Microsofts “einer gerichtlichen Prüfung” zu unterziehen.
Dieses Vorgehen vor Gericht ist in zweierlei Hinsicht kritisch zu betrachten.
So ist es erstens fragwürdig, ob zu dieser Thematik überhaupt nur eine Abmahnung angebracht ist. Selbstverständlich sollten keinerlei Veränderungen am System eines Nutzers gemacht werden, ohne diesen um Erlaubnis zu fragen. Aber Microsofts Windows 10 Werbung lädt lediglich Dateien herunter, ohne Erlaubnis des Nutzers verändert es nichts an der aktuellen Situation des Systems. Zweitens könnte durch so eine Klage eine Art Präzedenzfall geschaffen werden. Es gibt auf fast allen Systemen, die auf dem Markt sind, Software, die gegen den Willen des Nutzers installiert werden und auch nicht deinstalliert werden können. Auf Android fast alle Google Apps, auf iOS diverse Apps von Apple.
Wenn die Verbraucherzentrale gegen Microsoft irgendetwas erreicht, dürfte auf alle Tech-Konzerne eine Klagewelle zukommen.
Quellen: Dr. Windows, Verbraucherzentrale Baden-Württemberg
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