WinTouch Test: Archos Cesium 80

Archos gehört auf dem Markt der Tablets mittlerweile zu den Geheimtipps. Meistens sind die Geräte günstig und bringen eine gute Auswahl an Hardware mit. Ob auch das Cesium 80 mit diesen Argumenten punkten kann oder ob es sich als ein Flop erweist, lest ihr hier im Test zum Archos 80 Cesium.

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Verpackung und Lieferumfang:

Das Archos 80 Cesium gibt es bereits für eine UVP von 129,99€ im Handel. Ähnlich ausgestattete Geräte kosten auch gerne mal 70€ mehr. Aufgrund des doch recht niedrigen Preises sollte man nicht allzu viel vom Lieferumfang erhoffen. Dort befindet sich das Gerät selber, ein Netzstecker samt Ladekabel und eine kurze Dokumentation, um mit dem Gerät gleich durchzustarten. Mehr sollte man bei 129,99€ auch nicht erwarten. Die Verpackung ist von der Größe fast identisch zum Tablet. Öffnet man die Verpackung, so findet man das Tablet als erstes vor. Zubehör und Dokumentation befinden sich ein Stockwerk tiefer. Man kennt diese Art auch vom Lumia 925 oder 520. Die Oberfläche der Verpackung besitzt ein Glossy-Finish. Dadurch macht es definitiv Lust auf mehr. Und sobald man das Tablet zu Gesicht bekommt, wird man auch nicht enttäuscht.

Verarbeitung, Design:

resized_archos-backDem Preis entsprechend sind Rückseite und Seitenteile aus Plastik gefertigt. Das Plastik, welches hier verbaut ist, besitzt eine leicht angeraute und gummierte Oberfläche. Das lässt das Gerät wirklich sehr gut in der Hand liegen. Auch ist die Oberfläche nicht allzu Kratzer empfindlich. Allerdings offenbaren sich einige Negativ-Punkte, wenn man sich die Ränder anschaut. Das Gehäuse ist ein Plastik-Unibody Gehäuse. Das bedeutet, dass ihr hinten keine Spalten habt und das Gerät durchaus angenehm zu halten ist. Die Ränder sind leicht abgerundet und ermöglichen dem Nutzer auch längere intensive Spielphasen. Schaut man sich allerdings die Knöpfe an, so wird einem schnell klar, wo dann wieder gespart wurde. Die Tasten haben einen schlechten Druckpunkt. Gerade da hätte ich mir bei der Windows-Taste etwas besseres gewünscht. Alles wirkt sehr schwammig und nicht sehr überzeugend. Mittlerweile sollte da etwas besseres möglich sein. Ein Touch-Button, wie beim Surface, wäre hier die elegantere Option gewesen. Was mir auch aufgefallen ist, ist die Anordnung der Anschlüsse. Alle Anschlüsse wurden nach oben versetzt. An sich vielleicht nicht sonderlich schlecht, aber daraus ergibt sich eine kleine Unebenheit. Der HDMI Anschluss und der Stromanschluss sind, im Gegensatz zu den anderen, nicht im Gehäuse versenkt, sondern liegen zwischen Display und Gehäuse. Ich befürchte, dass dies bei Stürzen schnell zum Display-Bruch führen kann. Das verbaute Glas ist an sich keine besondere Auswahl. Es ist sehr gut an das Gehäuse angepasst und wirkt nicht aufgesetzt. Da das Gerät 8 Zoll groß ist, soll es auch für längere Benutzerphasen angenehm sein. Mit 367 Gramm kann ich das nicht behaupten. Bereits nach 20 Minuten aktiver Nutzung merkt man das hohe Gewicht.

An sich ist das Design sehr gelungen. Für die gebotene Verarbeitung und das Design bezahlt man nur 129€. Da denke ich, kann man auch gerne ein paar Abstriche machen. Qualitätstechnisch spielt es in der oberen Mittelklasse mit.

Kameras, Mikrofon, Sound:

resized_archos-knopfeDie Kameras des Archos sind keine Weltwunder. Dennoch gibt es sie. Die Haupt-Kamera löst mit 2 Megapixeln auf und die vordere mit nur 640 x 480 Pixeln (VGA-Qualität). Für echte Skype Videotelefonate ist die gebotene Qualität zu wenig. Der, die, das Gegenüber wirkt verwaschen und alles ruckelt. Die rückseitige Kamera macht bei guter Beleuchtung Schnappschüsse, mehr aber auch nicht. Ich denke die rückseitige Kamera bietet sich maximal als Barcode Scanner an, während ich für die Frontkamera keinen wirklichen Einsatzbereich sehe. Da spielt mittlerweile jedes Tablet in einer höheren Liga. Spricht man in das Gerät, so kommt ein stark verzerrter Sound beim Gegenüber an. Mitnichten ist dieses Mikrofon von hoher Qualität. Der Lautsprecher-Sound macht dann aber wieder einiges gut. Die Lautstärke ist angemessen, die Tiefen spürbar und die Höhen ausgeglichen. So habe ich mir das vorgestellt. Natürlich sind die Lautsprecher kein Vergleich zu HTC´s Boomsound, aber für die alltägliche Nutzung reicht es vollkommen aus.

An dieser Stelle möchte ich auch noch auf den Kopfhöreranschluss hinweisen. Schließt ihr normale Kopfhörer an, so erwartet euch ein Grauen. Ihr braucht dafür ein externes Programm. Von Haus aus gibt es nur den Standard Windows Sound-Verstärker, der aber nicht wirklich etwas taugt. Ich empfehle Viper4Windows. Es ist eine klasse App, die, die beste Qualität liefert und wirklich alles rausholt. Aber auch hier wieder ein Hinweis. Viper4Windows ist eine normales X86 Windows Programm. Also keine App. Etwas mit dem Finger zu verstellen, könnte sich also als sehr schwer erweisen.

Display:

Das Display ist ein 8-Zoll großes IPS-Panel mit 1280 x 800 Pixeln. Dadurch kommt es auf ein Bildschirmformat von 16:10. Ist das nun vorteilhaft? Jein. Einerseits bietet es sich bei so einem Format an Filme zu schauen, andererseits fallen beim Lesen ca. 10% vom oberen und unteren Bildschirmrand als schwarze Fläche weg. Auf 8 Zoll Office Dokumente zu bearbeiten, halte ich für unmöglich. Maximal das Betrachten ist eine mögliche Option. Für alle alltagsbezogenen Bereiche eignet sich dieses Tablet bestens. Das Display hat eine gute Ausleuchtung. Es wirkt nicht verwaschen und auch die Farbwiedergabe ist weitestgehend in Ordnung.

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Konnektivität:

Bei den Anschlüssen hat Archos nicht gespart. Es besitzt einen Micro-HDMI Anschluss, einen Micro-USB Anschluss, einen 3,5 mm Klinkenanschluss, sowie einen Micro-SD Karteneinschub. Für die Preiskategorie absolut ausreichend. Es besitzt im Gegensatz zu teueren Tablets natürlich kein NFC oder WLAN AC. Stattdessen muss man sich hier mit dem essentiellsten zufriedengeben. Was mir beim WLAN aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die Verbindung nicht sehr stabil ist. Mehrmals in der Testwoche kam es zu Verbindungsabbrüchen. Das Gerät hat sich daraufhin aber sofort wieder mit dem WLAN verbunden, wodurch dies nicht immer auffiel.

Das Gerät selber besitzt nur 16 GB Speicher. Davon bleiben nach der Einrichtung nur 4 GB übrig. Also fast gar nichts. Eine Micro-SD Karte ist dann natürlich Pflicht. Aber auch hier wieder der nette Hinweis, dass sich Apps nur auf dem internen Speicher installieren lassen. Also müsst ihr mit 4 GB an Apps zurechtkommen. Spiele fallen dann sowieso schon raus. Fifa 14 z.B. verbraucht schon 2 GB Speicherplatz. Ein bisschen Musik und ein SD-Film und der Speicher wäre voll. Daran solltet ihr also beim Kauf denken.

Performance, Akkulaufzeit, Betrieb:

Im Archos steckt ein Intel Atom T Quad-core Prozessor mit 1,8 GHz. Ihm zur Seite stehen nur 1 GB RAM. Ja ihr habt richtig gelesen. Wir haben ein X86 Windows und dann nur EINEN GB RAM. Früher wäre das unmöglich gewesen. Aber ich kann Entwarnung geben. Ich habe auf dem Gerät Firefox und Itunes installiert. Und beides funktioniert einwandfrei. Keine Ruckler und auch keine Verzögerung. Hier auch wieder ein Hinweis. Solltet ihr dieses Gerät besitzen: Lasst nie zwei X86 Apps nebeneinander laufen. Der RAM-Verbrauch übersteigt sofort die 1 GB und dann beginnt eine Abfolge aus “Keine Rückmeldung” und “Programm wurde beendet”.

Aus diesem Tablet kann man im Notfall einen kompletten PC machen. Man nehme ein HDMI zu Micro-HDMI Kabel einen USB Hub und PC-Peripherie. Alles wird sofort erkannt und man kann nun auf einem externen Bildschirm arbeiten. Hier fällt einem sofort auf, dass Office genau dafür gemacht wurde. Auch hier läuft alles flüssig. Office 365 bekommt ihr als Zugabe 1 Jahr gratis dazu.

Beim Thema Akkulaufzeit muss man nun aber wieder Einschnitte machen. Bei dauerhafter Benutzung z.B. per HDMI am Bildschirm mit Office Apps, schafft das Tablet max. 5 Stunden. Das ist nicht sonderlich schlecht aber auch nicht besonders. Bei sporadischer Nutzung kommt man auch auf über 7 Stunden. Dazu zählt: Surfen im Internet, Musik hören, einen Film anschauen, Dokumente betrachten und paar Spiele spielen. Beim Video-Test mit voller Helligkeit kam das Archos 80 auf 4 Stunden und 13 Minuten. Alles in allem geht die Akkulaufzeit für diesen Preis in Ordnung.resized_archos-x86-windows

Fazit:

Archos zeigt mit dem 80 Cesium, dass ein vollwertiger Computer nicht teuer sein muss. Wer keine besonderen Vorstellungen hat, kann beherzt zu diesem Tablet greifen. Für 129,99€ bekommt man ein gut verarbeitetes Tablet mit den Funktionen eines vollwertigen PC´s. Wer Wert auf viel Speicher, gute Kameras oder auch auf ein High-End Display legt, wird mit dem Archos wohl nicht glücklich. Das Archos ist für mich der absolute Preis-Leistungsbrecher.

Als kleine Zusammenfassung meine Pro & Contra Liste:

Pro:Archos80_award

  • niedriger Preis
  • gute Verarbeitung
  • gute Lautsprecher
  • vollwertiger PC
  • gute Ausstattung

Contra:

  • Schlechte Front-Kamera
  • Schlechte Haupt-Kamera
  • Nur 1 GB RAM
  • Nur 16 GB interner Speicher (4 GB zum Freien belegen)

1 Response

  1. Michael sagt:

    Zur Zeit gibt es das Dell Venue 8 Pro für nur EUR 89.00 bei Amazon – ein absoluter Spitzenpreis! Dieses Tablet hat nicht nur 32GB Speicher, sondern auch ein besseres Display und bessere Kameras (5MP und 1.2MP). Da konnte ich nicht nein sagen! 😉

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