WinTouch Test: Nokia Purity Pro Bluetooth Headset

Nokia hat nicht nur für jeden Geldbeutel das passende Windows Phone Smartphone im Angebot, sondern auch das entsprechende Zubehör. Die Auswahl ist mittlerweile sehr groß und einige Teile davon sollte man sich eventuell genauer anschauen. In diesem Test muss sich das Nokia Purity Pro Bluetooth Headset beweisen und zeigen, ob Nokia neben guten Smartphones auch gutes Zubehör bauen können. Als Partner wurde auch bei diesem Headset ‘Monster Cable’ gewählt, wie bei allen bisherigen Produkten der ‘Purity’ Reihe auch.

Verpackung und Lieferumfang

Nokia Purity Pro (11)Die Verpackung erscheint für ein Headset zunächst ziemlich groß, allerdings muss dort auch einiges untergebracht werden. Neben dem ohnehin relativ großen Headset befindet sich in der Verpackung noch eine Neoprentasche, um das Headset komfortabel zu verstauen. Qualitativ macht diese eine soliden Eindruck, wenn sie auch etwas stabiler sein könnte. Eine Tasche aus Hartplastik ist sicherlich robuster, aber eben auch nicht so flexibel. Dennoch muss man keine Angst haben, dass das Headset in der Tasche beschädigt wird. Dazu ist das Headset an sich einfach ‘zu’ stabil. Zu der Tasche gibt es selbstverständlich noch ein typisches Nokia Ladekabel, denn der Akku des Headsets ist fest verbaut. Mit 6,5 Watt ist das Netzteil mit Sicherheit ausreichend dimensioniert. Um das Headset zu einem Allrounder machen zu können, liegt auch noch ein Audiokabel bei. Der Vollständigkeit halber gibt es noch eine Anleitung zur Kopplung des Headsets mit einem Smartphone oder einem anderen Bluetooth-fähigen Gerät (welches nicht zwangsläufig aus dem Hause Nokia sein muss).

Verarbeitung und Design

Nokia Purity Pro (5)Das Headset gibt es wie von Nokia gewohnt in verschiedenen Farben. Neben Schwarz und Weiß gibt es auch die Farben Rot und Gelb. Optisch ist es schlicht gehalten, aber dennoch wirkt das Headset vor allem in Weiß sehr edel. Es sieht vom Grundgerüst vielen ‘Monster’ Headsets sehr ähnlich. Die Materialauswahl ist gut durchdacht, denn das Gerät ist aus Kunstoff gefertigt, allerdings sind sämtliche bewegliche Teile, wie die Scharniere aus Metall gefertigt. Das sorgt für die nötige Stabilität und sollte auch dafür sorgen, dass die entsprechenden Stellen nicht so leicht beschädigt werden. Die Kunststoffoberflächen sind zwar glatt, aber Fingerabdrücke kann man zumindest bei der weißen Version kaum sehen. Das kann bei den anderen Farben natürlich ganz anders aussehen.

Die Verarbeitung an sich ist gut, nichts quietscht oder knarzt und auch die Spaltmaße sind gut. An der linken Seite befinden sich die Bedienelemente. Der NFC-Chip, der Micro-USB Anschluss zum Laden und die Tasten Play/Pause, Lied weiter und Lied zurück sind gut erreichbar und haben einen zufriedenstellenden Druckpunkt. Der Anschluss für das Audiokabel befindet sich ebenfalls an dieser Seite. Auf der anderen Seite gibt es die Tasten für die Lautstärke und die Taste zur Koppelung von Bluetooth Geräten, falls das entsprechende Gerät nicht über NFC verfügt.

Verbindung mit Bluetooth, NFC und Kabel

Nokia Purity Pro (9)Bei dem Nokia Purity Pro Headset kann man sich frei entscheiden, wie man das Gerät nutzen möchte. Der eigentliche Sinn ist die Nutzung über Bluetooth. Wenn man über ein Smartphone mit NFC verfügt, funktioniert die Verbindung ohne Probleme. Einmal die Geräte aneinander halten und nach wenigen Sekunden ist die Verbindung aufgebaut. Klappt man das Headset dann wieder zusammen, wird die Verbindung automatisch wieder getrennt und beim nächsten Aufklappen ist die Verbindung binnen zwei Sekunden wieder aufgebaut. Vorraussetzung dafür ist, dass Bluetooth auf dem Gerät aktiviert bleibt. Ist das nicht der Fall, muss man entweder Bluetooth wieder aktivieren oder die Geräte erneut via NFC koppeln. Die Verbindung über Bluetooth ist über den gesamten Testzeitraum nicht ein einziges Mal abgebrochen. Zudem ist es sogar möglich durch zwei Wände hindurch die Musik zu genießen. Dabei kommt es zwar zu kleineren Aussetzern, aber es ist möglich. Die Distanz betrug bei diesem Test rund 5 Meter. Im Alltag kommt es fast nie zu Aussetzern. Einmal kam es bei der Einfahrt der S-Bahn in einen Tunnel zu einer Fehlfunktion des Headsets. der genaue Grund ist nicht zu erklären, denn reproduzierbar war es nicht. Nur eine neue Verbindung konnte das Problem geben. Generell ist die Bluetooth Verbindung aber als sehr gut zu bezeichnen. Zudem ist diese Art der Verbindung einfach sehr komfortabel und befreit von lästigen Kabeln.

Apropos Kabel, diese Verbindung ist auch möglich. Sinnvoll ist diese aber eigentlich nur, wenn der Akku des Headsets leer ist, denn dann bleibt nur diese Möglichkeit. Empfehlenswert ist die Kabelverbindung aber nicht, denn dort kommt es zu einem deutlich hörbaren Rauschen im Headset. Zudem funktionieren die Bedienelemente nicht mehr. Die Qualität der Audiowiedergabe an sich wird aber nicht beeinflusst. Ärgerlich ist dies jedoch trotzdem. Wieso es aber eigentlich nie zu diesem Szenario kommen sollte, werden wir später aber noch feststellen.

Klangqualität

Nokia Purity Pro (12)Die Klangqualität sollte bei einem Headset für gewöhnlich an erster Stelle stehen und dessen ist sich Nokia auch bewusst. Mit ‘Monster’ hat man sich einen erfahrenen Partner geangelt. Viele verbinden mit diesem Namen aber nur die extrem basslastigen Kopfhörer von ‘Beats by Dr. Dre.’, denn schließlich wurden diese von ‘Monster’ hergestellt. Dieses Vorurteil trifft nicht auf dieses Headset zu. Ebensowenig auf alle anderen Kopfhörer, die den Namen ‘Monster’ tragen. Die Kopfhörer bieten einen klaren Sound und der Bass ist angenehm. Der Bass ist zwar dennoch leicht angehoben, allerdings dröhnt dieser kaum. Musikhören macht mit diesem Headset einfach Spaß, denn der Klang ist ausgewogen und der Bass leicht erhöht und so ergibt sich für die meisten ein tolles Musikerlebnis.

Dabei sollte man natürlich darauf achten, welchen Musikgeschmack man hat. Bei mir ist dies eine Mischung aus Rock, Pop und D’n’B. Wer eher in Richtung Klassik geht, wird wissen, dass er sich nach anderen Kopfhörern umschauen muss. Von der Klangqualität her muss sich dieses Headset aber nicht vor der Konkurrenz verstecken und schon gar nicht vor den ‘Beats by Dr. Dre.’ Kopfhörern. (Die Klangqualität entspricht den Monster Inspiration Kopfhörern, die als Referenzgerät genommen wurden.)

Mit dem Headset kann man aber nicht nur Musik hören, sondern auch telefonieren. Ein Mikrofon ist eingebaut und so muss man nur die Play/Pause Taste drücken, um einen eingehenden Anruf anzunehmen. Das Headset muss dann in einen speziellen Modus umschalten, um beide Signale ohne Verzögerung wiedergeben zu können. Die Qualität eines Gesprächs ist zwar nicht beeindruckend, aber dennoch brauchbar. Den Gesprächspartner kann man relativ gut verstehen, auf der anderen Seite sieht es unter Umständen etwas anders aus. Hier sollte man darauf achten, dass es nicht so laut ist in der Umgebung, denn Geräusche filtern kann das Headset nicht und so ist es auch nicht verwunderlich, wenn der Gesprächspartner einen nicht versteht. Im ruhigen Umgebungen ist das Telefonieren hingegen ohne Probleme möglich.

Die aktive Geräuschunterdrückung funktioniert einwandfrei. Diese wird zudem nur aktiviert, wenn das Headset auf dem Kopf ist. Wahrscheinlich wird dies mit dem Druck auf den Ohrmuscheln realisiert. So kann man auch gut hören, wann das Headset umschaltet. Man bekommt nach der Umschaltung kaum noch etwas von der Außenwelt mit. Die Geräusche werden wirklich unglaublich gut unterdrückt – für den Musikgenuss wunderbar.

Tragekomfort

Nokia Purity Pro (1)Ebenfalls wichtig für den perfekten Musikgenuss ist der Tragekomfort und auch hier machen Nokia und Monster alles richtig. Die Größe des Headsets ist leicht einstellbar und auch für einen großen Kopf geeignet. Zudem ist das Headset mit 284Gramm relativ leicht und somit stört dies auch nach längerer Zeit nicht. Ebenfalls erfreulich ist, dass die Ohrmuscheln sehr groß sind, wodurch es die Ohren überdeckt. Daher gibt es gleich mehrere Vorteile. Zum Einen klingt der Sound direkter und die Abschirmung ist auch besser. Zum Anderen drückt das Headset dadurch nicht so stark von der Seite auf den Kopf. Mehreren Stunden Musikgenuss steht somit nichts mehr entgegen.

 

Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit spielt nicht nur bei Smartphones eine große Rolle, sondern auch bei Bluetooth Headsets, denn sonst funktionieren diese nicht. Bei dem Nokia Purity Pro Headset muss man sich darüber aber keine Sorgen machen. Wenn man ein Nokia Lumia Smartphone verwendet, kann man sich eine Verknüpfung auf dem Bildschirm anlegen, die auf der Kachel dann immer den aktuellen Akkustand anzeigt. Während des gesamten Testzeitraums musste das Headset nicht ein einziges Mal aufgeladen werden, denn die offizielle Angabe von 24 Stunden Musikgenuss sind tatsächlich wahr. Nur hartgesottene Musikliebhaber werden das Gerät öfter mal aufladen müssen. Es sollte somit maximal ein Ladevorgang in der Woche nötig sein, wohl eher aber nur jede zweite Woche oder bei Gelegenheitshörern auch nur einmal im Monat. Über die Kachel hat man immer den Überblick und weiß, ob man das Headset demnächst mal aufladen sollte.

Fazit

Nokia hat zusammen mit Monster ein wirklich überzeugendes Bluetooth Headset gebaut. Mit einem tollen Design, einer guten Klangqualität und einer beeindruckenden Akkulaufzeit braucht sich Nokias Purity Pro Headset nicht verstecken. Anlass zur Kritik gibt es nur wenig – lediglich das Rauschen bei einer Kabelverbindung lässt sich deutlich kritisieren. Konkurrenzprodukte gibt es außerdem nicht viele und so ist auch der Preis von aktuell noch über 200€ hoch angesetzt, wenn auch dieser Preis für Kopfhörer von Monster völlig normal ist. Bei der Wertung kommen wir auf 5 von 6 Sternen, aber wir sind sicher, dass Nokia die wenigen Mängel bei einer möglichen Neuauflage ausmerzt und dann stehen vollen 6 Sternen nichts mehr im Weg.

Nokia Purity Pro

Positiv:

  • gute Klangqualität
  • sehr guter Tragekomfort
  • beeindruckende Akkulaufzeit
  • gute Verarbeitung
  • einfache Verbindung via NFC und Bluetooth
  • alternativ mit Kabel nutzbar…

Negativ:

  • …dann aber mit Störgeräuschen
  • hoch angesetzter Preis

5 Responses

  1. Frank der Lurch sagt:

    Hallo-
    ich bin selbst auch stolzer Besitzer eines Purity Pro und kann Euch in allen Punkten zustimmen: Die Verarbeitungsqualität ist hervorragend, die Klangqualität sehr, sehr gut. Fingerabdrücke sieht man übrigens auf der gelben Version auch nicht. Die Akkulaufzeit ist überraschend hoch. Die Kachel die über den Akkustand informiert hättet ihr ruhig noch abbilden können 😉
    Mehrere Stunden am Stück kann ich das gute Teil allerdings nicht tragen, dafür drücken sie doch zu fest auf die Schläfen. Allerdings habe ich auch einen ziemlich großen Kopf. Dank der aktiven Rauschunterdrückung hat man einen sehr schönen Tieftonbereich, ohne die Lautstärke unnötig hochfahren zu müssen, gut für die Ohren. Allerdings sollte man auch nicht erwarten, bei der Haus- oder Gartenarbeit den Staubsauger oder Rasenmäher nicht mehr zu hören.
    Euren Kritikpunkt mit den “Störgeräuschen” möchte ich weiter ausführen: Die aktive Rauschunterdrückung lässt sich (komischerweise) nicht abschalten wenn ein Kabel angeschlossen ist. Ein gewisses “weißes Rauschen” ist bei dieser Technik normal und lässt sich nicht vermeiden. Bei Stile oder sehr leisen Passagen kann man das hören, leider. Das “active noise cancelling” lässt sich ausschalten, allerdings wird mir persönlich der Obertonbereich zu intensiv und zu wenig Tiefton. Vielleicht auch einfach nur Gewöhnungssache. Ich lasse ANC immer an.
    Schaut man auf die Amazon-Rezensionen, sind alle begeistert. Nur ein einziger Kunde nennt etwas, das mir auch aufgefallen ist: Bei einer aktiven Bluetooth-Verbindung hört man die rechte Muschel (da sitzt auch der Bluetooth-Chip) leise fiepen. Ich konnte es (in der Preisklasse!) nicht glauben und habe mir glatt noch einen zweiten Purity Pro bestellt: Auch dieser war “betroffen”. Das scheint bei Bluetooth-Kopfhörern allerdings normal zu sein, denn anschließend habe ich noch einen Sennheiser MM 400-X ausprobiert. Dieser wütet fast in der gleichen Preisklasse, hatte das Geräusch allerdings auch – sogar noch deutlich lauter.
    Neben diesen einen Amazon-Rezensenten und mir scheint es sonst niemandem aufgefallen zu sein. Allerdings höre ich auch das Spulenfiepen vieler Netzteile, Fledermäuse und diese schrecklichen Katzenvertreibungsdinger – Es scheint also den allerwenigsten auffallen zu können. Weiterhin höre ich es mittlerweile auch nicht mehr. Es ist sehr, sehr leise und der Kopfhörer darf natürlich auch nichts wiedergeben damit man es hören könnte.
    Speziell beim Windows Phone stört es mich etwas dass der Kopfhörer mit seinen Lautstärke-Tasten nicht die Lautstärke des Telefons regelt sondern seine eigene. Beim iPhone ist das anders: Hier regelt der Kopfhörer direkt die Lautstärke auf dem Gerät. Die Bluetooth-Reichweite kann ich so auch bestätigen. Getestet mit einem iPhone 3GS und Lumia 620.
    Einen weiteres tolles Feature könntet ihr noch erwähnen: Der/die/das Purity Pro kann sich mit mehreren Geräten gleichzeitig verbinden! Das lässt sich mit der Windows Phone-Kachel auch abschalten.
    INSGESAMT also ein wirklich sehr gutes Teil. Der Lieferumfang ist großartig, die Neoprentasche (mit Seitentasche für das Audiokabel) allein fand ich schon überraschend hochwertig. Weiterhin ein Ladekabel, Steckernetzteil, Audiokabel, ein relativ dickes Handbuch und natürlich der exzellente Kopfhörer selber.

    • Die Kachel wollte ich noch ablichten, allerdings habe ich zu spät daran gedacht und jetzt ist das wunderbare Headset leider wieder weg. Dennoch freue ich mich, dass du meine Ansichten größtenteils teilen kannst und noch weitere Informationen geliefert hast.

  2. Frank der Lurch sagt:

    Nachtrag:
    1) Die Kommentar-Funktion frisst meine Zeilenumbrüche
    2) Vor dem Amber-Update konnte ich öfters beobachten, dass die Audio-Übertragung meines Windows Phone über Bluetooth gerne ins Stocken geriet wenn man bsp. Bereiche betrat in denen der Mobilfunkempfang abriss oder das Telefon ordentlich zu schuften hatte, beispielsweise eine aufwändige Internet-Seite rendern oder eine große Multimedia-Anwendung starten. Seit dem Amber-Update scheint das zwar nicht vollständig, aber größtenteils beseitigt. Oder ich bilde mir das nur ein, auch möglich 😉

  3. Flo sagt:

    Mit ‘Monster’ hat man sich einen erfahrenen Partner geangelt. Viele verbinden mit diesem Namen aber nur die extrem basslastigen Kopfhörer von ‘Beats by Dr. Dre.’, denn schließlich wurden diese von ‘Monster’ hergestellt. Dieses Vorurteil trifft nicht auf dieses Headset zu. Ebensowenig auf alle anderen Kopfhörer, die den Namen ‘Monster’ tragen.

    Danach aufgehört zu lesen. Werde mir ein eigenes Bild dieser Kopfhörer schaffen müssen…

    Wie bitte? Trifft ebensowenig auf alle anderen Monster Kopfhörer zu?
    Ich Lach mich schlapp. Die Qualität die Monster bei den Beats-Kopfhörern liefert ist bei den Preisen unter aller sau. Beim sichten der deutschen Fachpresse sollte dies eigentlich klar werden.

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