Microsoft: “Haben und hatten nie Backdoors”

Im Zuge der NSA-Affäre stehen vor allem die großen amerikanischen Softwareanbieter wie Apple, Google und Microsoft in der Kritik. Eben diese Unternehmen sollen der NSA über Jahre hinweg Zugang zu ihren Systemen und ihrer Software gegeben haben. Nun kommt so langsam die große Welle der Gegenargumente ins Rollen. So hat sich kürzlich erst Googles Chairman Eric Schmidt gerechtfertigt, dass man nie mit der NSA zusammengearbeitet habe. [Siehe Artikel bei Golem.de]

Auch Microsoft sah sich mit diesen Vorwürfen konfrontiert. Das ging sogar soweit, dass China ihren eigenen Behörden verboten hat Windows 8 auf ihren PCs zu installieren. Microsoft ist nun um Schadensbegrenzung bemüht, da so ein Paukenschlag aus Fernost natürlich in der Presse große Wellen schlägt, und man um den eigenen Ruf bangt.

Wie Neowin unter Berufung auf eine Microsoft-Nachricht auf dem chinesischen Twitter-Pendant Weibo berichtet, hat Microsoft die Behauptungen nun scharf von sich gewiesen, und gleich ein Dementi beigefügt was wie folgt lautet:

  • Microsoft hat niemals irgendeiner Regierung geholfen, eine andere Regierung oder Kunden anzugreifen.
  • Microsoft hat niemals einer Regierung die Möglichkeit/Genehmigung gegeben, Produkte oder Dienste direkt zu “besuchen”.
  • Microsoft hat niemals ein so genanntes “Backdoor” zu seinen Produkten und Diensten zur Verfügung gestellt.
  • Microsoft hat der US-Regierung oder der National Security Agency niemals Daten oder Informationen über Kunden bereitgestellt.
  • Microsoft hat niemals irgendwelche Anfragen von Regierungen nach Kundendaten oder Informationen verheimlicht.

Natürlich möchte Microsoft die chinesische Regierung dazu bewegen auf ein neueres Produkt als Windows XP umzusteigen. Vor allem in China sind viele Raubkopien von Windows XP auf den Rechnern installiert. Mit Windows 8 macht man es der Cracker-Szene aber deutlich schwieriger. Aber auch OneDrive und vor allem Skype stehen immer wieder in Verdacht offen wie ein Scheunentor für die Geheimdienste zu sein.

Den kompletten Brief (auf chinesisch) gibt es im Neowin-Forum.

Was denkt ihr, sind Microsofts Behauptungen wahr oder arbeiten sie tatsächlich eng mit der NSA zusammen? – Eure Kommentare interessieren uns sehr!

Quelle: Neowin via Winfuture

4 Responses

  1. Jim Apollo sagt:

    Ich nehme mal an, da ist bei der Übersetzung was schief gegangen. Die werden doch wohl nicht behaupten “NIEMALS” Daten oder Informationen über Kunden bereitgestellt zu haben, um dann im nächsten Statement zu sagen, dass die Anfragen nie verheimlicht worden wären. … Zumal es ja einen Bericht von MS gibt, in dem Zahlen genannt sind über die Auskünfte die sie bereits erteilt haben.
    Das mit dem “kein sogenanntes Backdoor” ist bestimmt so eine Definitionssache. Wie Clinton der sagte er hätte keine “sexual relationship” 😉
    Die Frage ob MS “eng” mit der NSA zusammenarbeitet ist suggestiv. Ist eine “erzwungene” Kooperation eine “enge”?

    • Stony sagt:

      Hallo Jim, die NSA ist nicht nur ein Geheimdienst, sie übernimmt auch die Aufgaben die bei uns vom BSI abgedeckt werden.
      Zu dieser ganzen Kontroverse kann ich eigentlich nur den Kopf schütteln und feststellen das diese Gerüchte immer wieder von Leuten hoch gehalten werden die keinerlei Ahnung von der Materie haben.

      Wie schon geschrieben ist die NSA ja nicht nur Geheimdienst. Jedoch die gleichen Leute (gemeint ist hier auch personell) die den Sicherheitsrelevanten Code für Android geschrieben haben, hacken auch die anderen Systeme. Als ob die bei Android nun ein Backdoor Programm benötigen? … ich überlasse jedem die Antwort selber.

      In der EDV ist es wie im Fußball. Im Fußball spielen 2 Mannschaften und wer gewinnt? Deutschland.
      Es werden durch die NSA Sicherheitssysteme gehackt von Android, Blackberry, IPhone (siehe hierzu Spiegel online NSA-Affäre: Champagner oder Fokus, golem, Chip …) und wer ist es Schuld Microsoft.

      /IronierAn/ Windows 8 Defender soll ja ein räudig schlechtes AV Programm sein. Keinerlei Schutz vor der NSA. Empfohlen wird Kaspersky Labs mit Hauptsitz in Moskau. Keine Angst, der FSB wird alles an die NSA weiterleiten. /InornieAus/

      • Jim Apollo sagt:

        Eben, denn schon bei einer Anhörung vor dem US Senat 2004 musste die NSA zugeben, an den Sicherheitskomponenten von Windows und OSX mitzuarbeiten -“nur beratend” 😉 – wie man beteuerte….
        Ist also nur eine Frage, welchen Namen man dem Gaul gibt.
        Und seit es den Patriot Act, den Communication Act, und und und Acts gibt, stellt sich die Frage ob eine US Firma Daten weitergibt oder nicht doch gar nicht. Sie sind per Gesetz dazu verpflichtet. Auch unter Missachtung von Internationalem Recht.

        • THans sagt:

          Das beste ist die brauchen im Grunde gar nicht zz hacken – die meisten Root-CAs stehen sowieso in USA, DNS, NIC, einfach per Patriot Act und gut ist…. RSA gekackt, EU CA’s komischerweise gekanackt……….

          Machen wir uns nix vor – “Die” Wissen sowieso alles von Uns völlig unabhänig von OS, Smartphone, Provider & Co

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